Mönchengladbach Caritas vermietet Wohnungen im Altenheim an Flüchtlingsfamilien
Mönchengladbach · Die Stadt hat zwei Wohnungen im Dachgeschoss des Caritas-Altenheims an der Preyerstraße gemietet, um dort zwei Flüchtlingsfamilien unterzubringen. "Diese Idee kam uns, als wir einen Brief von Regionaldekan Ulrich Clancett erhielten, in dem er um Hilfe für Flüchtlinge bat", sagt der Geschäftsführer des Caritasverbandes, Frank Polixa.
Die beiden teilmöblierten Wohnungen waren ursprünglich für den Pfarrer und eine Haushälterin gedacht. Sie stehen schon lange leer, wurden nur sporadisch genutzt - für Referenten oder neue Mitarbeiter, die noch keine Bleibe in der Stadt gefunden hatten, sagt Polixa.
Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs Soziales und Wohnen haben sich die Wohnungen bereits angesehen - und für gut befunden. "Das Amt für Altenhilfe ist ganz begeistert von unserer Idee", sagt der Caritas-Geschäftsführer. Und er selbst findet es eine gute Sache, alte und junge Menschen in einem Haus zusammenzubringen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bewohner sich über ein bisschen mehr Leben im Altenheim freuen."
Das sieht offenbar nicht jeder so. Eine Bewohnerin des Caritas-Altenheims in Rheydt soll sich bereits an einen Rechtsanwalt gewandt haben. Sie habe nachgefragt, ob die Unterbringung von Flüchtlingen im Altenheim überhaupt rechtens sei. Sie fände es nicht richtig, dass die Bewohner des Altenheims gar nicht gefragt worden wären.
Auffällig ist, dass sich an einigen Stellen der Stadt etwas zugunsten der Flüchtlinge tut. Die GdG Giesenkirchen hat dafür gesorgt, dass eine Familie im Pfarrhaus Schelsen wohnen kann. Zwei Wohnungen in dem Haus, in dem Pfarrer Guido Fluthgraf wohnt, wurden für zwei Flüchtlingsfamilien vorbereitet. Und in der ehemaligen Grundschule an der Friesenstraße leben 60 Asylsuchende. Am kommenden Sonntag werden sie alle zu einem Willkommenskaffee eingeladen.
Hingehen und helfen: Das war das Motto einer Gruppe, organisiert von "Unterwegs - Die Kirche im Theater", des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden. Sie besuchten das Flüchtlingsheim am Ende der Eickener Straße. Sie brachten eine Gitarre mit und sangen mit den Kindern, sie erzählten Geschichten und spielten bei Tee und Waffeln. "Ein schöner Nachmittag für alle Beteiligten", sagt Pastor Jan Hanser.