Mönchengladbach CDU und SPD ordnen Dezernate neu

Mönchengladbach · Heute fallen bei den Verhandlungen der Großen Koalition Entscheidungen. Betroffen davon ist Baudezernent Wurff. Kein Bürgermeister-Amt für Sasserath.

Zum ersten Mal seit über zehn Jahren wird der Zuschnitt der Dezernate in der Verwaltung verändert. Wie genau die neue Aufgabenverteilung sein wird, verhandeln CDU und SPD heute aus. Klar ist, dass der glücklose Baudezernent Andreas Wurff nicht mehr wie bisher für Bauen als auch für Planung in der Stadt verantwortlich sein wird. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Bereich Planen einem anderen Dezernat zugeschlagen wird.

Da ohnehin Jugend- und Schulamt künftig von einem Dezernenten verantwortet werden sollen, ändert sich damit wohl die gesamte Aufgabenverteilung. Die will die beiden Parteien gemeinsam mit dem neuen Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) erarbeiten. Ob dies schon in Gänze bis zur konstituierenden Ratssitzung kommenden Freitag möglich sein wird, ist noch unklar.

Für frischen Wind im Bereich Bauen und Planen zu sorgen, ist CDU und SPD besonders wichtig. Doch auch in anderen Bereichen hält man andere Querverbindungen für wichtiger als die bisher gültigen. Denkbar ist auch noch, dass Andreas Wurff, der auf Vorschlag der Grünen Technischer Beigeordneter wurde, eine Stelle in Mönchengladbach außerhalb der Verwaltung angeboten wird.

Gestern verabschiedete sich Sozialdezernent Dr. Michael Schmitz aus Gladbach und wechselt als Professor für öffentliches Recht nach Köln. Die alte Vereinbarung im Ampel-Bündnis von SPD, FDP und Grünen sah so aus, dass die SPD einen Kandidaten aussuchen darf. Die Sozialdemokraten wollten die Position des Sozialdezernenten mit einer Frau besetzen und hatten eine Kandidatin. Am Ende fühlte sich die FDP nicht mehr daran gebunden, nachdem das Bündnis gescheitert war. Dass die SPD bei der heutigen Verhandlung auf diese Stelle beharren wird, gilt als unwahrscheinlich. Da es der Öffentlichkeit kaum plausibel gemacht werden kann, ein zusätzliches - siebtes - Dezernat einzurichten, wenn Wurff den Baubereich übernähme und für Planen ein neuer Dezernent gesucht würde, müssten Aufgaben von Schmitz verteilt werden - und vermutlich bei Dr. Gert Fischer (Schule, Sport, Kultur) landen.

Es ist ebenfalls unwahrscheinlich, dass der bisherige Süd-Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) Bürgermeister wird - falls CDU und SPD einen dritten Bürgermeister überhaupt installieren wollen. Es gibt zu viele Widerstände gegen Sasserath. In beiden Parteien.

(RP)
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