Mönchengladbach Cellist und Pianistin spielten zu tierischer Begleitung

Mönchengladbach · Das Duo Konstantin Bruns und Verena Metzger begeisterte im ausverkauften Rittersaal im Schloss Rheydt.

 Konstantin Bruns spielte im Duett mit Verena Metzger.

Konstantin Bruns spielte im Duett mit Verena Metzger.

Foto: Aussenhofer

Im dritten Konzert des Zyklus "Junge Virtuosen" stellten sich mit dem Cellisten Konstantin Bruns und der Pianistin Verena Metzger zwei Interpreten im Schloss Rheydt vor, die ihrem Ruf, zur Elite der deutschen Nachwuchsmusiker zu zählen, rundum gerecht wurden. Das ausgewogene Programm mit Werken aus drei Epochen der Musikgeschichte bot den Zuhörern im ausverkauften Rittersaal ein spannendes Musikerlebnis auf höchstem Niveau. Bei seinem Mönchengladbach-Debüt erlebte das sehr gut aufeinander eingespielte Duo "tierische" Begleitung: Ein Schwarm Wildgänse zog mit lautem Geschnatter über das Schloss, just in dem Moment, als Konstantin Bruns den Bogen zu Beethovens Sonate Nr.

3 ansetzen wollte. Eine originelle Einlage, die sich im Lauf des Abends wiederholen sollte. Die gut gelaunten Musiker ließen sich in ihrer Konzentration nicht stören und zogen das Publikum schnell mit einer virtuosen und melodischen Beethoven-Interpretation in ihren Bann. Auch in der Welt der Romantik bewiesen die beiden eine erstaunlich reife Stilsicherheit, die sie mal "zart" und "leicht", mal "mit Feuer" in Schumanns Fantasiestücken und technisch wie musikalisch vollendet in Brahms erster Cellosonate demonstrierten, zu der auch die Rheydter Pfauen sich einen wohlwollenden Kommentar nicht verkneifen konnten.

Den Höhepunkt des Programms lieferte ein Werk aus dem 20. Jahrhundert: Bohuslav Martinus Variationen über ein Thema von Rossini. Mit sichtlichem Vergnügen erkannten die Zuhörer Rossinis bekannte Melodie und verfolgten gespannt, zu welchen neuen Effekten sich Martinu in seiner intensiven Auseinandersetzung damit hatte inspirieren lassen. Zum Abschluss meldeten sich auch die Wildgänse noch einmal lautstark. Passend dazu gab es eine "gefiederte" Zugabe: Saint-Saens berühmter "Schwan" aus dem "Karneval der Tiere", der - wunderbar verträumt und prachtvoll gleitend gespielt - die Zuhörer zum Schwärmen brachte: "Hach, war das schön!"

(RP)
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