Mönchengladbach Chemieunterricht wie in einem Labor

Mönchengladbach · Für rund 400 000 Euro sanierte das Gymnasium Odenkirchen zwei Chemieräume und einen Vorbereitungsraum für die Lehrer. Nun ist alles hochmodern. Außerdem wurde in den Brandschutz und in die Belüftungsanlage investiert.

 Die Klasse 9D des Gymnasiums Odenkirchen probierte die neuen Chemieräume aus. Gas und Strom kommen nun nicht mehr aus den Tischen, sondern aus der Decke. Die Räume sind nun hochmodern.

Die Klasse 9D des Gymnasiums Odenkirchen probierte die neuen Chemieräume aus. Gas und Strom kommen nun nicht mehr aus den Tischen, sondern aus der Decke. Die Räume sind nun hochmodern.

Foto: Isabella Raupold

Auf den ersten Blick sieht er aus wie eine Mischung aus Küche und Operationssaal. Bei genauem Hinsehen merkt man jedoch schnell, dass der helle Raum mit den weißen Schränken und den komischen Geräten an der Decke ein Chemieraum ist. Gleich nebenan gibt es einen weiteren. Er sieht genauso aus. "Unsere neuen Räume sind jetzt hochmodern", sagt Bernhard Spaniol. Der Schulleiter des Gymnasiums Odenkirchen ist begeistert. Klar, er ist selber Chemielehrer. Auch der Vorbereitungsraum für die Lehrer, der die beiden Chemieräume verbindet, wurde saniert. Dort ist jetzt mehr Platz, es gibt vernünftige Lüftungsanlagen und besseren Brandschutz. Insgesamt investierte die Stadt rund 400 000 Euro in die Sanierung der Räume.

Begonnen hatte alles vor vier Jahren beim Festakt um 150-jährigen Bestehen der Schule. Dort versprach der damalige Oberbürgermeister Norbert Bude: "Die Chemieräume können schon 2012 renoviert werden. Die Mittel stehen im Haushalt bereit." Das Versprechen war gemacht. Doch ganz so schnell ging es dann nicht. "Natürlich mussten zuerst die finanziellen Dinge geklärt werden. Im vergangenen Jahr begannen dann endlich die Planungen. In den Herbstferien ging es mit den Bauarbeiten los", erzählt Bernhard Spaniol. Die gestalteten sich nicht wie gedacht. "Im Vorbereitungsraum gab es eine Wand. Als wir sie entfernten, um den Raum zu vergrößern, mussten wir den Kies vom Dach holen, damit die Statik gewährleistet ist", sagt Spaniol. Also wurde auch am Dach gearbeitet. Und weil die Chemieräume nicht nur technisch erneuert werden mussten, wurden auch Renovierungsarbeiten durchgeführt.

"Die Räume stammten aus den 70er Jahren und waren nicht mehr auf dem neusten Stand", erinnert sich der ehemalige stellvertretende Schulleiter Rolf Lüpertz, der zur Eröffnung der Räume kam. Die neuen Räume gefallen auch ihm. So sind die Tische nun nicht mehr fest verankert, sondern beweglich. Wird experimentiert, kann man sie an die Waschbecken schieben. Die Gas- und Wasseranschlüsse befinden sich auch nicht mehr in den Tischen. Sie sind nun in ovalen grauen Kästen integriert. Diese Medienkästen können für Experimente von der Decke heruntergefahren werden und sind daher platzsparend. Außerdem sind sie so montiert, dass sie ein Gewicht von 150 Kilogramm tragen können. "Es könnte ja sein, dass einmal ein Schüler auf die Idee kommt, sich daranzuhängen", sagt Bernhard Spaniol. Der Chemieunterricht fand während der Bauarbeiten in den Physikräumen statt. Als die Schüler zurück in den Chemieräumen waren, bemerkten sie, dass es dort nun auch Multimedia-Tafeln gibt.

Auch im Vorbereitungsraum der Lehrer hat sich einiges getan. Die Lagerschränke für die Chemikalien werden nun durch ein Abzugssystem dauerbelüftet. Spezielle Brandschutzschränke verwahren die gefährlicheren Dinge wie Gasflaschen und Lösungen. Sollte es einmal zu einem Feuer kommen, garantieren diese Schränke mindestens 90 Minuten Sicherheit. Außerdem wird der Feuerwehr im Ernstfall die Arbeit erleichtert. Zur Ausstattung gehören jetzt auch ein spezieller Kühlschrank und eine Laborspülmaschine. Für den Transport der benötigten Materialien wurden fahrbare Tische angeschafft.

(cli)
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