Musikszene Mönchengladbach (7) Cherrybar: Punkrock-Klassiker für alle

Mönchengladbach · Die Band Cherrybar besteht aus Amateurmusikern. Aber ihre Mitglieder bringen jahrelange Bühnen-Erfahrung mit.

"Wir haben keinen Irokesenschnitt und stecken uns auch keine Stecknadeln durchs Gesicht, aber wir fühlen den Punkrock genauso wie die ganz großen Punkrocker dieser Welt", sagt Joachim Bröckers, Sänger der Mönchengladbacher Band Cherrybar. Von Anfang an war der vierköpfigen Band klar, dass sie ausschließlich alte Punkrock-Klassier spielen wollten. Dazu zählen neben der Musik von The Clash, Bad Religion und Iggy Pop auch Green Day und The Ruts.

Kein Lied, das die Gruppe spielt, klingt allerdings wie das betreffende Original. Die Band setzt lieber auf eigene, fetzige Interpretationen. "Selbst wenn wir es versuchen würden, wir könnten gar nicht so klingen wie die großen Künstler. Jede Band hat eigene Charaktere und einen ganz eigenen Stil", betont Bröckers. Die Band besteht neben Joachim Bröckers aus Hardy Pittelkow (Schlagzeug), Holger Zander (Gitarre) und Jochen Büsing (Bass). Unter dem Motto "Punkrock is good for you" wollen Cherrybar zeigen, dass auch Amateurmusiker mit genügend Erfahrung gute Leistung auf die Bühne bringen können. Die Band, die in ihrer Freizeit weitaus mehr Musikrichtungen hört als nur Punkrock, möchte alle Altersgruppen mit ihrer Musik faszinieren.

Joachim Bröckers spielte bis vor einem Jahr eigentlich Trompete. Da die Band bei ihrer Gründung aber keinen Sänger hatte, probierte sich Bröckers einfach selbst als Vokalist aus. Seine Frau, die Gesangslehrerin und Chorleiterin Monika Hintsches, ermutigte ihn, denn sie findet, dass ihr Mann mehr als passabel singen kann. "Ich habe immer gedacht, dass ich eine schreckliche Stimme habe. Aber ich probiere gerne Dinge aus. Von daher ist es mir nicht schwer gefallen, mich auf das Experiment einzulassen", sagt Bröckers.

Die Band ist für alle Mitglieder zwar nur ein Hobby, aber alle verfügen über jahrelange Erfahrung in der Musik. Im Sommer hat die Band als Vorgruppe für eine französische Punkrockband weitere wichtige Erfahrungen für ihren baldigen ersten, eigenen Auftritt sammeln dürfen. Der soll am 29. November im Lokal Kultube an der Luisenstraße sein.

Über die Entstehung des Bandnamens sprechen die Bandmitglieder gerne, doch müssen sie hin und wieder schmunzeln, wenn sie davon erzählen, wie es zu diesem ungewöhnlichen Namen kam. Der Begriff "Cherrybar" begegnete ihnen beim Besuch eines Nachtclubs, in dem die Freunde ein paar Bier gehoben hatten und währenddessen eben über ihre Pläne, eine Band zu gründen, diskutierten. Dieser etwas schräge, "irgendwie kaputte" (Bröckers) und außergewöhnliche Name passe aber, wie die Bandmitglieder meinen, gut zu ihrer Musik und der Atmosphäre, die sie schaffen möchten. Die Band strebt mit ihrer Musik nicht nur danach, in Mönchengladbach Fuß zu fassen, sondern auch über die Stadtgrenze hinaus; besonders die Szene in Düsseldorf reizt die vier Musiker.

Der größte Traum der Band war es eigentlich, im kommenden Jahr im JHQ bei "Rock am Ring" aufzutreten. Oder bei dem nun beschlossenen neuen Festival. Dieser Traum wird sich zumindest im nächsten Jahr noch nicht erfüllen. Aber vielleicht wäre das neue Festival von Konzertveranstalter Lieberberg, das im August 2015 auf dem Gelände des alten Hauptquartiers stattfinden soll, schon mal ein guter Anfang für die Band.

Auch wenn bis dahin noch Zeit ist, weist die Band schon jetzt auf ihren ersten eigenen Auftritt hin. Der ist für Samstag, 29. November, im Lokal "Kultube" an der Luisenstraße vorgesehen. Beginn ist um 20 Uhr.

(kafu)
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