Mönchengladbach Chillen am Grünewaldplatz

Mönchengladbach · Der Verein "Waldhaus 12" und die Kooperationspartner luden erstmalig zum "WAltstadtfestival" ein. Es gab viel Musik, Workshops, Kuchen und Herzhaftes, entspannte Fröhlichkeit und zudem beste Laune.

 Live-Musik auf dem Grünewaldplatz war einer der Anlaufpunkt des "WAltstadtfestivals": Es feierte am Freitababend Premiere.

Live-Musik auf dem Grünewaldplatz war einer der Anlaufpunkt des "WAltstadtfestivals": Es feierte am Freitababend Premiere.

Foto: Detlef Ilgner

Die seit dem "Lichterfest" über der Waldhausener Straße baumelnden Lampenschirme aus Omas Jugendtagen schaukelten bedächtig im Wind und schienen der bunt gemischten Gesellschaft an der Kulturküche freundlich zuzunicken. Denn hier tummelten sich zum ersten "WAltstadtfestival" Jung und Alt, Anwohner und Studenten, um bei Live-Musik zu entspannen und zu plaudern. Vor der Kulturküche traten die Singer-Songwriter "Max Konstanty" und "On Another Planet" auf. Von "Herr Miesepeters" gab es Akustik/Punk. "Kulturkram" und "Werkskeller" lockten derweil mit Workshops, während die Kulturküche, "Initiative Altstadt" und das mobile "Café Sauvage" für leibliche Stärkung sorgten. Zur Fortsetzung mit Rock und Blues sowie der anschließenden After-Show-Party ging es später ins "Projekt 42".

Eingeladen hatten der Verein "Waldhaus 12" und die Kooperationspartner. Federführend organisiert hatten das Festival die Studenten Henri Skibbe und Paul Schmoranzer während ihres Praxissemesters beim "Waldhaus 12". "Teilweise war es schon aufreibend, doch jetzt, wo das Ergebnis steht, ist es ein toller Thrill", bilanzierte Henri Skibbe (22), Student der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein, angesichts der guten Stimmung.

Einige junge Leute saßen unbekümmert auf den Pflastersteinen, um den Musikern nah zu sein und einfach nur zu chillen, also entspannen. Die fest installierte Bankreihe war immer gut besetzt. Hier hatte auch SPD-Politiker Reinhold Schiffers mit Ehefrau und einem Enkel einen Platz gefunden, um vergnügt die Blicke schweifen zu lassen: "Die Resonanz auf das Festival zeigt, dass das Leben langsam in die Altstadt zurückgekehrt ist. Dieser Abend ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie die Hochschulentwicklung mit der Stadtentwicklung zusammenhängt", stellte Schiffers erfreut fest. Ebenso genoss Stefan Dahlmanns, FDP-Kandidat für die Bundestagswahl, die Atmosphäre. Er mag Live-Musik und sagte: "In Mönchengladbach ist doch immer irgendwo etwas los."

"Die Atmosphäre ist super, die Leute sind entspannt, und Stefan ist sowieso toll", schwärmten Marie Angerer (21) und Katharina Görlitz von "Kulturkram", während sie dem Singer-Songwriter "On Another planet" lauschten. Der heißt mit bürgerlichem Namen Stefan Neugebauer, ist gebürtiger Mönchengladbacher, lebt jetzt in Köln und verpackt in seine Lieder kleine Episoden. Nun staunte Neugebauer, was kleine Vereine und junge Leute gemeinsam ermöglicht hatten. "Früher hat Mönchengladbach für eine Musikszene und Lebendigkeit gestanden. Es ist schön, dass die Stadt dahin zurückkehrt", lobte er anerkennend.

Die Wiederentdeckung von Farbe und Lebendigkeit hatten sich auch die jungen Leute der "Werksbank" auf die Fahne geschrieben. Dafür hatten sie eine Stellwand mit Häusersilhouette aufgestellt. Alle waren eingeladen, auf das schlichte Grau mit einer Spritzpistole farbige Punkte zu setzten.

Dazu verriet Max Meyer den symbolischen Hintergedanken: "Es gibt eine kleine Geschichte zu dieser Wand. Die war ursprünglich von der Bundeswehr. Wir aber haben daraus eine kreative Schießstation gemacht, um ein Festival-Plakat zu gestalten, an dem jeder mitwirken kann. Die Stadtsilhouette soll bunter werden - nicht nur in Eicken, sondern überall in Mönchengladbach - und eben auch auf der Waldhausener Straße."

(anw)
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