Kommentar Christdemokraten punkten in MG stärker

Meinung | Mönchengladbach · Das Ergebnis der Wahl in der Stadt entspricht weitgehend dem im Land. Aber: Der Vorsprung der CDU vor der SPD ist hier größer. Und die Linke hätte in Gladbach die Fünf-Prozent-Hürde geschafft.

Der Trend war zuletzt auf Seiten der CDU, das schlug sich bei der gestrigen Wahl landesweit nieder. Doch in Mönchengladbach fiel die Klatsche für die SPD weitaus deutlicher aus: Fast acht Prozentpunkte ließen die Christdemokraten die Genossen hinter sich, holten am Ende stadtweit rund 36 Prozent. Auch wenn es oft heißt, der einzelne Kandidat in der Kommune könne gegen Trends und Stimmungen in Land oder Bund nichts ausrichten: Der stärkere Ausschlag nach oben in Mönchengladbach belegt das Gegenteil.

Zumal das keine Selbstverständlichkeit ist. Bei der vergangenen Landtagswahl 2012 war es genau andersherum, lag die SPD mit 36,1 Prozent sieben Punkte vor der CDU. Ob die SPD in Mönchengladbach etwas falsch gemacht hat, muss nicht die Frage sein. Klar ist, dass die CDU wohl vieles richtig gemacht hat: Sie hat zwei Landtags-Neulinge aufgefahren, die reichlich kommunalpolitische Erfahrungen mitbrachten wie Frank Boss oder die moderne, junge Seite der CDU verkörpern wie Jochen Klenner.

Beide waren seit Monaten gefühlt überall - von Karneval bis zu Theaterpremieren. Das hat sich offenbar ausgezahlt. Auch die Linke schneidet in Mönchengladbach besser ab als im Land. Das sind zwar nur Nuancen, 0,2 Prozentpunkte um genau zu sein. Doch das hätte für den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und damit ins Landesparlament gereicht. Entsprechend hatten Torben Schultz und seine Mit-Kandidatin Rohat Yildirim noch gehofft, die Gladbacher Stimmen könnten die Linke noch in den Landtag hieven. So weit reichte der Vorsprung allerdings nicht.

Leicht über dem Landesergebnis blieb die AfD in Mönchengladbach, kam auf 7,6 Prozent - NRW-weit waren es 7,3 Prozent. Für viele in CDU, SPD und Grünen war dies zu hoch.

Erfreulicher war die Wahlbeteiligung: Im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl ist sie deutlich gestiegen ist: Waren es 2012 nur 53 Prozent der Wahlberechtigten, die zur Wahl gingen, sind es jetzt fast 60 Prozent. Im Land aber fiel die Beteiligung besser aus - mit 66 Prozent.

(RP)
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