Mönchengladbach Coca-Cola: Standort Gladbach profitiert von Werksschließungen

Mönchengladbach · Des einen Freud ist des anderen Leid: Coca-Cola schließt drei Produktionsstandorte in Soest, Herten und Osnabrück sowie zwei Vertriebsstandorte in Rheinberg und Haselünne. Die Getränkeherstellung solle künftig an den großen Standorten gebündelt werden, die für den Getränkehersteller in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erklärtermaßen Dorsten, Köln, Mönchengladbach und Hildesheim sind.

 Der Standort von Coca Cola in Gladbach soll wachsen.

Der Standort von Coca Cola in Gladbach soll wachsen.

Foto: Detlef Ilgner

"Mönchengladbach ist und bleibt ein wichtiger Produktionsstandort für Coca-Cola in Nordrhein-Westfalen", teilt Sprecherin Anja Schenk auf Anfrage mit.

Betroffen von den Schließungen, die wohl 2016 erfolgen sollen, sind 500 der 3250 Mitarbeiter in der Region Nordwest. Da betriebsbedingte Kündigungen "so weit es geht" vermieden und Mitarbeitern "wo immer möglich" Jobs an anderen Standorten angeboten werden sollen, wie es Torsten Biermann, Geschäftsleiter Coca-Cola Nordwest, formuliert, wird der Standort in Güdderath zweifellos eine Aufwertung erfahren.

"Wir beabsichtigen, auf der vorhandenen Fläche Kapazitätserweiterungen vorzunehmen", sagt Sprecherin Schenk. Die Betriebsfläche umfasst 105.000 Quadratmeter. Derzeit arbeiten dort in Produktion, Vertrieb und Verwaltung rund 200 Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb.

Ob hinter den Schließungen wirklich, wie es der Getränkehersteller angibt, die Tatsache steht, dass Supermarktketten die Belieferung ihrer Filialen öfter selbst übernehmen und dadurch viele Fahrten entfallen oder - das vermutet die Gewerkschaft NGG - die zunehmende Abkehr von der Mehrwegflasche, weil die Politik es versäumt habe, die Mehrwegquote zu stabilisieren, sei dahingestellt.

"Um dauerhaft erfolgreich zu bleiben, müssen wir unsere seit 2007 fast unveränderten Strukturen im Nordwesten vereinfachen. Auch ein großes Unternehmen wie unseres muss sich den veränderten Marktbedingungen anpassen", sagt Biermann. Er spricht von einem sich schnell verändernden Markt, starken Wettbewerb und veränderten Konsumverhalten.

Seit 1989 sitzt Coca-Cola am Marie-Bernays-Ring. Rund 400.000 Kästen Leergut kommen pro Woche an, pro Jahr werden rund 19 Millionen Kästen abgefüllt. Die Buchstabencodes LMQ, LMJ oder LG8 neben dem Haltbarkeitsdatum zeigen an, dass eine Flasche aus Güdderath kommt.

(RP)
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