Serie Meine Ausbildung (7) Damit immer alles voll automatisch geht

Mönchengladbach · Samuel Heffels arbeitet bei der Firma Bernd Boddart Kaffeemaschinen Service und Vertrieb. Dort macht der 18-Jährige eine Ausbildung zum Automatenfachmann. Der Ausbildungsberuf wurde erst im August neu konzipiert und hat viel Zukunft.

 Wo steckt der Fehler? Samuel Heffels findest garantiert es heraus. Er macht eine Ausbildung zum Automatenfachmann.

Wo steckt der Fehler? Samuel Heffels findest garantiert es heraus. Er macht eine Ausbildung zum Automatenfachmann.

Foto: Detlef Ilgner

Sie sind einfach überall: in der Gastronomie, in Banken, in vielen Büros oder manchmal auch im kleinen Hofladen. Automaten sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und machen viele Dinge einfacher. Doch manchmal geht so ein Automat auch kaputt und muss repariert werden. Dann kommt Samuel Heffels ins Spiel. Der 18-Jährige macht in der Firma Bernd Boddart Kaffeemaschinen Service und Vertrieb eine Ausbildung zum Automatenfachmann. Den von der Industrie- und Handelskammer neu geschaffenen Ausbildungsberuf gibt es erst seit wenigen Monaten.

Der Betrieb 1986 wurde das Unternehmen in einer Garage gegründet. Mit der stetig wachsenden Zahl an Kaffeemaschinen wuchs auch der Betrieb. Nach der ersten Vergrößerung fand das Unternehmen vor elf Jahren seine Heimat am Dohrweg. 18 Mitarbeiter sind derzeit im Betrieb beschäftigt und kümmern sich hauptsächlich um Automaten, die einen leckeren Kaffee zubereiten können. Aber auch um andere Automaten, ob Süßigkeiten oder Kaltgetränke, gehören zur Palette, die bedient wird. Samuel Heffels ist der erste Auszubildende zum Automatenfachmann, den es im Unternehmen gibt. Für den kommenden August sucht das Unternehmen einen weiteren Lehrling.

Die Bewerbung "Ich wollte schon immer etwas im Bereich Elektronik und Mechanik lernen. Nach der Schule habe ich mich umgeschaut, welche Berufe da infrage kommen und fand den Ausbildungsberuf Automatenfachmann", erzählt Samuel Heffels. Empfohlen ist für den Ausbildungsberuf ein Realschulabschluss. "Wir legen aber vor allem Wert darauf, dass der Auszubildende ins Team passt. Technisches Interesse, Teamfähigkeit und ein freundlicher Umgang mit Kunden sind Dinge, die uns wichtig sind", sagt Susanne Spancken, die für das Personal zuständig ist. Ob die Bewerbung per Post oder Mail eingeht, spielt keine Rolle. "Nach meiner Bewerbung habe ich eine Woche zur Probe gearbeitet", erzählt Heffels.

Die Ausbildung In den ersten Tagen seiner Ausbildung hat Samuel Heffels seine Kollegen genau beobachtet und ist mit zu Außenterminen gefahren. In der Werkstatt durfte er Geräte entkalken. Inzwischen arbeitet er selbstständig an defekten Automaten. Das passiert meistens nachmittags. Morgens sind er und seine Kollegen unterwegs und arbeiten bei Kunden vor Ort. "Wir füllen leere Automaten auf, beraten zum richtigen Aufstellungsort und reparieren die Geräte", sagt Samuel Heffels. Zwar sind Kaffeemaschinen der Hauptbestandteil seiner Arbeit, doch im Rahmen seiner Ausbildung lernt Samuel Heffels auch andere Automaten kennen. Später wird er in der Lage sein, jede Art von Automat zu verstehen und zu reparieren. "Die Ausbildung dauert drei Jahre, Ich bin jetzt im ersten Ausbildungsjahr", sagt Samuel Heffels. Neben dem technischen Teil gehört aber auch Büroarbeit zur Aufgabe eines Automatenfachmanns. Denn die getane Arbeit muss auch abgerechnet werden.

Die Berufsschule Einmal im Monat besucht Samuel Heffels für jeweils eine Woche das Robert-Bosch-Berufskolleg in Duisburg. "Der Unterricht findet im Block statt. Währenddessen wohne ich in einem Studentenwohnheim", sagt er. Im Unterricht sitzen angehende Automatenfachmänner aller Fachrichtungen zusammen. "Der überwiegende Teil hat es mit Automaten aus Spielcasinos zu tun", erzählt Heffels. Vermittelt werden vor allem Elektrotechnik, Sicherheitsaspekte, der richtige Umgang mit Strom und Hygiene. Die spielt vor allem bei Kaffeemaschinen und anderen Automaten im Bereich Lebensmittel eine wichtige Rolle.

Die Zukunft "Nach seiner Ausbildung würden wir ihn gerne übernehmen. Junge Leute sind wichtig für die Zukunft eines Unternehmens", sagt Susanne Spancken. Da es immer mehr Automaten gibt, ist der Beruf des Automatenfachmanns einer mit Perspektive.

(cli)
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