Mönchengladbach Das Gesicht des Abteibergs geformt

Mönchengladbach · Hans Holleins Kinder mit ihren Familien vertraten den erkrankten Architekten.

 Die Familien der Kinder Hans Holleins (Lilli und Max Hollein, hinten rechts) besuchten am Sonntag die Ausstellungseröffnung im Museum Abteiberg. Links Kurator Wilfried Kuehn, rechts neben OB Norbert Bude Museumsleiterin Susanne Titz,

Die Familien der Kinder Hans Holleins (Lilli und Max Hollein, hinten rechts) besuchten am Sonntag die Ausstellungseröffnung im Museum Abteiberg. Links Kurator Wilfried Kuehn, rechts neben OB Norbert Bude Museumsleiterin Susanne Titz,

Foto: Isa Raupold

Vor zwei Wochen ist Hans Hollein 80 Jahre alt geworden. In Wien, seiner Heimatstadt. Eigentlich wollte der Architekt, Designer, Künstler und Publizist das vergangene Wochenende in Mönchengladbach verbringen. In der Stadt seines frühen, internationalen Erfolges. Doch an der Eröffnung der Ausstellung "Alles ist Architektur", mit dem das Museum seinen prominenten Entwerfer und Gestalter mit einer großen Sonderschau ehrt, konnte Hollein nicht teilnehmen. "Er ist im Krankenhaus", meldete sein Sohn Max Hollein bei der Begrüßungsansprache in der Halle des Museums. "Mein Vater wäre heute sehr gern hier gewesen", richtete Max Hollein, Direktor des Städel'schen Museums in Frankfurt/Main, vom Schöpfer des Abteibergmuseums aus. "Nicht nur weil er Ihre Stadt ins Herz geschlossen hat und hier viele freundschaftliche Verbindungen hält." Für Hans Hollein sei das Museum Abteiberg einst der entscheidende künstlerische Durchbruch gewesen. Danach wurden Museen überall nach anderen Konzepten gebaut als vorher.

Das bestätigte auch Oberbürgermeister Norbert Bude: "Hans Hollein hat dem Abteiberg ein neues Gesicht, eine markante Architektur und der Stadt damit ein Wahrzeichen gegeben", sagte der OB vor etwa 300 Vernissage-Gästen. Die Holleins waren darunter in imponierender Anzahl vertreten, Max Hollein und seine Schwester Lilli Hollein hatten ihre Familien dabei.

Vertreten lassen musste sich auch Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW, die das Projekt maßgeblich fördert. Dr. Barbara Könches lobte: "Ich finde diese Ausstellung sehr inspirierend."

In der Tat umkreist die Schau ein imposantes Lebenswerk des Wiener Architekten. Und erinnert an bereits in Gladbach gezeigte Hollein'sche Kunstprojekte. Eine Fotodokumentation der Ausstellung "Tod" aus dem Jahr 1970, damals im Alten Museum der Stadt zu sehen, dann die 1984 präsentierte Ausstellung "Die Turnstunde". Und zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Objekte, Entwürfe und Modelle — all dies erinnert an die Zeit, als Hollein sich intensiv mit Plänen für das neue zeitgenössische Museum befasste. An diese Zeit konnte sich am Sonntag auch der damalige Kulturdezernent Dr. Busso Diekamp (85) erinnern, der zur Eröffnung der Ausstellung gekommen war.

(RP)
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