Mönchengladbach Das Jahr der Entscheidungen

Mönchengladbach · Zwei politische Wahlen, Angebote von Investoren für eine Einkaufsgalerie, die Zukunft des Theaters und von Borussia – 2009 geht es für die Stadt um viel. Wir sagen, was Mönchengladbach zu erwarten hat, wer bangen muss und wer feiern darf.

Zwei politische Wahlen, Angebote von Investoren für eine Einkaufsgalerie, die Zukunft des Theaters und von Borussia — 2009 geht es für die Stadt um viel. Wir sagen, was Mönchengladbach zu erwarten hat, wer bangen muss und wer feiern darf.

Die ersten spannenden Entscheidungen des Jahres sind politische. Und gleich mehrfach geht es dabei um Duelle mit ungewissem Ausgang.

CDU-Delegiertenversammlung

Am 13. Januar entscheiden 153 Delegierte, wer sich für die CDU bei der Kommunalwahl im Juni um ein Ratsmandat bewirbt. Der Junge-Union-Pressesprecher Torsten Terhorst fordert den Fraktionsvorsitzenden Rolf Besten heraus. Fraktionsgeschäftsführer Hans-Wilhelm Reiners versucht ein drittes Mal, CDU-Urgestein Reiner Brandts zu stürzen. Beide Entscheidungen können das interne Machtgefüge nachhaltig verändern. Trend Es gibt knappe Entscheidungen. Die Mehrheitsverhältnisse verschieben sich im Vergleich zur CDU-Versammlung in Nord. Normalerweise müsste sich Besten durchsetzen. Für Brandts kann es noch mal eng werden.

Oberbürgermeister-Wahl

Am 7. Juni entscheiden die Wähler, ob Norbert Bude (SPD) Oberbürgermeister bleibt oder Norbert Post (CDU) in die Abtei einzieht. Die Kandidaten der kleineren Parteien dürften bei normalem Verlauf keine Chancen haben. Trend Norbert Bude geht mit dem klaren Vorteil des Amtsinhabers ins Rennen. Post kann ihn nur besiegen, wenn die Partei geschlossen hinter ihm steht und es gelingt, die Schwachstellen Budes klarer herauszuarbeiten.

Bundestagswahl

Voraussichtlich am 27. September entscheiden die Wähler über die Zusammensetzung des neuen Bundestags. Ein Mönchengladbacher wird die Stadt auf jeden Fall in Berlin vertreten: Dr. Günter Krings (CDU) oder Hermann-Josef Kriechel-Mäurer. Trend Krings ist einer der Senkrechtstarter in Berlin. Er hat binnen kurzer Zeit Karriere gemacht, der Posten des CDU-Justitiars ist wohl eher Zwischen- als Endstation. Trotz aller schwer kalkulierbaren Bundestrends: Alles andere als ein Sieg Krings wäre eine große Überraschung.

Einkaufsgalerie

Auf dem Gelände des ehemaligen Schauspielhauses soll eine Einkaufsgalerie entstehen. Sie soll als Magnet auch für Käufer aus dem Umland die Gladbacher Innenstadt beleben. Fünf Investoren haben sich beworben und werden im Laufe des Jahres ihre konkreten Pläne vorstellen. Der Rat entscheidet, wer baut. Trend Die Einkaufsgalerie wird groß — und zwar größer als 20 000 Quadratmeter. Die besten Chancen haben die größten Betreiber: ECE, Nummer eins in Deutschland, und Sonae Sierra, Nummer eins in Südeuropa.

Theater

CDU und FDP aus Mönchengladbach müssen sich mit den Kollegen aus Krefeld einigen, ob und in welcher Form der Nachtragshaushalt genehmigt wird. Wenn im Februar das Gutachten der Beratungsfirma Actori vorgestellt wird, müssen die Politiker entscheiden, ob und wo das Theater sparen kann. Trend Gladbach wird die fehlenden 485 000 Euro wohl bezahlen müssen. Die Politik wird aber versuchen, das Theater noch mehr als bisher zum Sparen zu zwingen. Die Schließung einer ganzen Sparte ist gleichwohl eher unwahrscheinlich.

Borussia

Der Verein kämpft gegen den Abstieg. Vier Neuverpflichtungen sollen dafür sorgen, in den verbleibenden 17 Spielen die Klasse zu halten. Trend Borussias größte Chance ist die Schwäche der anderen. Aufgrund der Relegationsspiele gegen den Dritten der Zweiten Liga kann es reichen, zwei Bundesligisten hinter sich zu lassen. Mit den Teams von Cottbus, Bochum, Karlsruhe und Bielefeld gibt es gleich vier Mannschaften, die nur unwesentlich mehr Punkte als Borussia haben. Fest steht: Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen bleibt Borussia drin.

(RP)
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