Mönchengladbach Das Karnevalsmuseum ist ein Haus voller guttätiger Menschen

Mönchengladbach · Als Heimstätte aller Karnevalisten ist das Alte Zeughaus jedem Mönchengladbacher ein Begriff. Doch das Gebäude an der Weiherstraße, das zur ältesten innerstädtischen Bebauung gehört, ist viel mehr als ein Ort, an dem sich die Karnevalisten gerne zum Feiern treffen. Das Haus ist bedeutend für die Stadthistorie. Es beherbergt das Karnevalsmuseum und eine Ausstellung über die Stadtgeschichte. Und es ist ein Denkmal aus längst vergangener Zeit. Seit den 70er-Jahren setzen sich die Mitglieder des Alten Zeughauses für den Erhalt des Hauses und die Bewahrung der Stadtgeschichte ein. Sie küren außerdem den schönsten Karnevalsorden und ehren närrische Kinder. Für dieses Engagement wurde der Verein nun von der KG Immer lustig Holt als "Mensch der guten Tat" geehrt.

 Hans Brüggen, Josef Zender und Dietmar Wirt (alle mit Zylinder) nahmen den Preis für das Alte Zeughaus entgegen.

Hans Brüggen, Josef Zender und Dietmar Wirt (alle mit Zylinder) nahmen den Preis für das Alte Zeughaus entgegen.

Foto: Jörg Knappe

"Einige Herren gingen in den 70ern über die Weiherstraße und stolperten über eine Ruine. Das waren ja alles Schlitzohren, die da zu Gange waren. Die ließen die Ruine zum Baudenkmal erklären", sagte Ex-Volksbankchef Lothar Erbers in seiner Laudatio. Mit vielen kleinen Tricks und viel persönlichem Einsatz konnte das Haus im Sommer 1978 eröffnet werden. Dass es tatsächlich Schlitzohren waren, die da am Werke waren, zeigt auch ein Satz von Mitgründer Peter Ullrich. Er habe einmal gesagt: "Die Handwerker können machen was sie wollen. Sie dürfen nur keine Rechnung schicken."

Neben dem Preis erhielt das Alte Zeughaus 1111,11 Euro. Geld, das dringend gebraucht wird, denn das Museum soll erweitert werden. Nur die Baugenehmigung lässt seit vielen Monaten auf sich warten. "Morgen gehst du zum Bauamt und nächste Woche erteilst du die Genehmigung", forderte MKV-Boss Bernd Gothe Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners auf. Die Entstehung des Hauses wurde in den 70ern auf ähnlich kurzen Wegen gefördert.

Zu den Gratulanten gehörten die beiden Prinzenpaare und auch Schützenchef Horst Thoren. Er überreichte Dietmar Wirt, dem Vorsitzenden des Alten Zeughauses, einen Bierkrug. Er solle immer gefüllt sein, wenn Lothar Erbers zu Besuch kommt. "Es ist eine große Ehre für uns, Mensch der guten Tat zu werden. Der Preis gebührt aber auch allen, die sich vor uns um das Zeughaus gekümmert haben", bedankte sich Dietmar Wirt bescheiden. Der Preis wird im Zeughaus einen besonderen Platz erhalten.

(cli)
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