Mönchengladbach Das Mettbrötchen sticht den Salat aus

Mönchengladbach · Mitarbeiterverpflegung in der Kantine, Essen aus dem Automaten sowie Praxistipps und Apps zum Thema Sport und Bewegung: Das 6. Mönchengladbacher Symposium für Gesunde Arbeit informierte über "Gesundheit auf Knopfdruck".

Mönchengladbach: Das Mettbrötchen sticht den Salat aus
Foto: Shutterstock/Grzegorz Czapski

Tanja Scheurich kann ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, in Betrieben eine gute Balance beim Produktangebot von Verpflegungsautomaten zu finden. "Wir haben in einem Unternehmen einmal ein vierwöchiges Projekt gestartet, bei dem wir verstärkt Salate angeboten haben. An den ersten drei Tagen waren die Salate immer alle weg, in der letzten Woche haben wir gar keine mehr verkauft. Es ist eben eine große Herausforderung, das passende Sortiment für die Kunden zu finden", erzählte die Prokuristin des Düsseldorfer Unternehmens Betriebsverpflegung Blum. Angebot und Nachfrage bei Verpflegungsautomaten waren indes nur ein Aspekt von vielen beim 6. Mönchengladbacher Symposium für Gesunde Arbeit, zu dem der Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein unter dem Titel "Gesundheit auf Knopfdruck" eingeladen hatte.

"Wir wollen mit dem Symposium einen ganzheitlichen Blick auf das Thema bieten, zum Nachdenken animieren und neugierig machen. Dazu gehören auch Einblicke in eine Branche wie der der Verpflegungsautomaten, die nicht so bekannt ist. Da habe auch ich jetzt viel Neues erfahren", sagte Jens Wetterau. Der Professor für Catering-Management und Arbeitswissenschaft an der Hochschule hatte sechs Experten für das Symposium gewinnen können. In insgesamt vier Vorträgen drehte sich alles um die Gesundheitsorientierung und ihre Integration in den Arbeitsalltag.

Christian Feist referierte über die Entwicklung beim Verpflegungsangebot in Kantinen, Claudio Gärtner gab Praxistipps zum Themenfeld Sport und Bewegung, Andreas Keck und Achim Bädorf informierten über das Für und Wider gesundheitsorientierter Smartphone-Applikationen. Und Aris Kaschefi sowie Tanja Scheurich sprachen über den Gesundheitsaspekt bei der Mitarbeiterverpflegung durch Automaten.

"Snack-Automaten sind als Dickmacher stigmatisiert. Doch ein Automat kann alles verkaufen. Und die Produktpalette muss eben danach ausgerichtet sein, dass die Erwartungen an Qualität und Vielfalt gestiegen sind und die Menschen auch am Automaten heutzutage bewusster kaufen", sagte Aris Kaschefi vom Bundesverband der Deutschen Vending Automatenwirtschaft. Die insgesamt fast 100 Teilnehmer des Symposiums erhielten einen umfangreichen Blick auf ein vielschichtiges Thema, der genügend Ansätze für Gesprächsthemen in den Pausen bot.

"Wir sind bereits Stammgäste beim Symposium. Für uns ist es eine gute Netzwerkveranstaltung mit vielen interessanten Ansatzpunkten. Denn im Bezug auf unseren Firmenservice liegt uns die Gesundheit der Beschäftigten am Herzen, wir wollen sie dabei unterstützen", sagte Markus Vanderfuhr von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. Auf einen intensiven Austausch unter den Teilnehmern, aber auch mit den Studenten der Hochschule, die eigens für das Symposium Stände mit gesundem Essen vorbereitet hatten, legt Organisator Wetterau immer viel Wert.

"Für die Studenten ist es gut, dass sie an so einem Tag eigene Kontakte knüpfen können. Und grundsätzlich ist es uns wichtig, dass wir uns mit diesem Angebot als Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis verstehen", sagte er. Ein gescheitertes Salat-Experiment im Verpflegungsautomaten eines Unternehmens war diesbezüglich ein gutes Beispiel. "Bei uns werden eben die Klassiker wie das Mettbrötchen immer noch am besten verkauft. Sonderwünsche wie Salate oder der Joghurt werden eher zur Arbeit mitgebracht", fasste Tanja Scheurich zusammen.

(togr)
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