Mönchengladbach Das neue Heim der Tante Ju: So wird der Hugo-Junkers-Hangar

Mönchengladbach · Dienstag war Spatenstich für die Veranstaltungsstätte am Flughafen. In der "lebendigen Ausstellung" wird ab 2015 auch eine flugfähige Ju 52 stehen. Land und Düsseldorfer Airport loben das Projekt.

 So soll der fertige Event-Hangar (links das Terminal-Gebäude) in gut einem Jahr aussehen.

So soll der fertige Event-Hangar (links das Terminal-Gebäude) in gut einem Jahr aussehen.

Foto: Event-Hangar Mönchengladbach GmbH

Dass Borussias Stadionsprecher und Moderator Torsten Knippertz den VfL begrüßt und damit keine Kicker meint - das war ein Novum. Dienstag wurde das Kürzel vom Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge repräsentiert, der zur Feier des Tages eine altehrwürdige "Tante Ju" aus der Schweiz hatte einfliegen lassen. Anlass war der Spatenstich für den Hugo-Junkers-Hangar, die künftige Veranstaltungsstätte am Flughafen-Terminal. "Wir werden das wesentlich besser hinbekommen als Berlin", scherzte Ministerialdirigent Karl-Uwe Bütof aus dem Landeswirtschaftsministerium. "Die Stadt wird dadurch um eine Attraktion reicher. Wir versprechen uns durch das Projekt einen weiteren Schub für den Tourismus in Nordrhein-Westfalen."

Das sieht der Mehrheitseigner des Flughafens, der Düsseldorfer Airport, offenbar ähnlich, "Es ist schön, was sich hier entwickelt", sagte dessen Geschäftsführer Thomas Schnalke. "Wir haben in der Vergangenheit sichergestellt, dass die Basis für die weitere Unterstützung des Flughafens gelegt ist - und das ist jetzt eine sinnvolle Weiterentwicklung, ein weiteres Asset."

 Die Honoratioren beim Spatenstich. Im Hintergrund die Ju "HB-HOT", mit der es zuvor auf den Rundflug ging.

Die Honoratioren beim Spatenstich. Im Hintergrund die Ju "HB-HOT", mit der es zuvor auf den Rundflug ging.

Foto: Detlef Ilgner

Als die fast ein Dutzend Honoratioren mit dem Spaten in den Sand stachen, hatten die meisten von ihnen bereits einen beeindruckenden Rundflug mit der Ju 52 absolviert (die in rund einem Jahr, wenn der Event-Hangar fertig ist, dessen wichtigstes "Asset" werden soll). Und dabei dem "Hauptgesellschafter ein bisschen gewunken", wie es Oberbürgermeister Norbert Bude ausdrückte, denn der Flieger berührte am Düsseldorfer Airport fast die Landebahn, ehe er wieder durchstartete. "Unser Flughafen hat zuletzt sicher nicht ganz die gewünschte Entwicklung genommen. Aber jetzt bekennen wir uns gleichermaßen zu unserer Historie - und schaffen eine neue, faszinierende Attraktion."

Die lichtdurchflutete Multifunktionshalle mit 1100 Quadratmetern Nutzfläche wird optisch die Form eines typischen Hangars aufgreifen. "Das Raumkonzept ermöglicht die unterschiedlichsten Veranstaltungen, von Tagung über Produktpräsentation bis hin zum Gala-Dinner", sagt David Bongartz, Geschäftsführer der Event-Hangar Mönchengladbach GmbH. "Aber durchaus auch für Familienfeiern wie eine Kommunion", fügt Caterer Thorsten Neumann hinzu, dessen Firma Noi! den Hangar ab 2015 betreiben wird. Mit im Gebäude parkt dann die Ju, eine Dauerleihgabe des VfL, und bricht von der Niersbrücke zu Rundflügen auf. Möglicherweise gesellt sich noch das Modell einer Junkers F 13 hinzu, das derzeit bei SMS Meer restauriert wird.

"Das ist der Beginn der Verwirklichung eines Traumes", sagten gestern die VfL-Vorsitzenden Bernd Huckenbeck und Karl Gottwald. Denn ursprünglich sollte die Ju mit dem Namen HB-HOY in ein Berliner Museum. Doch weil sich die Wirtschaftsförderung und der VfL seit 2009 dafür einsetzten, das Projekt eines Event-Hangars in das NRW-EU-Förderprogramm "Ziel 2" zu integrieren und so Zuschüsse in Millionenhöhe zu akquirieren, wird nun stattdessen ab 2015 eine "lebendige Ausstellung" die neue Heimstatt des legendären Flugzeugs.

(RP)
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