Mönchengladbach Das neue Online-Banking

Mönchengladbach · Die Stadtsparkasse Mönchengladbach stellt das Verfahren für Online-Banking um. Das Modell der Papierlisten mit Transaktionsnummern (TAN) für Buchungen wird durch ein elektronisches System ersetzt. Zwei Varianten gibt es.

Das Online-Banking wird bei den Banken und Sparkassen von einem Großteil der Kunden genutzt. Bei der Stadtsparkasse Mönchengladbach führen zurzeit über 50 000 Kunden mehr als 60 000 Konten online. Bei der Deutschen Bank erreichen rund 80 Prozent aller Kundenaufträge die Bank mittlerweile auf elektronischem Weg. Im Laufe des Jahres 2011 soll das bisherige iTAN-Verfahren, bei dem für jede Buchung eine vorgegebene Geheimnummer von einer Papierliste eingegeben wird, bei den Sparkassen sowie einigen anderen Instituten abgeschafft werden.

Was ändert sich beim Online Banking?

Einige Institute schalten bereits Mitte April das iTan-Verfahren ab. Dann müssen Kunden auf die bisher bekannte Papierliste mit Transaktionsnummern verzichten und auf ein neues Verfahren umstellen. Die bisher bekannte Technik wird durch neue Sicherungsverfahren ersetzt.

Warum soll das bisherige Verfahren bei einigen Banken abgelöst werden?

Das seit mehr als 25 Jahren im Einsatz befindliche Verfahren mit TAN-Listen hat ausgedient, sagt Bernd Ormanns, Sprecher der Sparkasse Mönchengladbach: "Es bietet keinen optimalen Schutz mehr gegen Datenmissbrauch und Manipulation von Online-Transaktionen." In letzter Zeit sei es bei der Nutzung des iTAN-Verfahrens vereinzelt zu so genannten Trojaner-Angriffen gekommen. Um das Online-Banking sicher zu halten, soll künftig ein neues Verfahren angeboten werden. "Nur moderne Sicherungsverfahren bieten heute einen ausreichenden Schutz für unsere Kunden", sagt Ormanns. Die neuen Verfahren könnten sogar eventuelle Manipulationen am PC des Kunden sichtbar machen.

Wer behält das iTan-Verfahren bei?

Die Santander Bank, die Commerzbank und die Deutsche Bank planen derzeit keine Abschaffung des iTAN-Modells. Stadtsparkasse und Postbank werden auf neue Verfahren umstellen. Die Gladbacher Bank und die Volksbank haben bereits vor gut zwei Jahren auf das mobile Tan-Verfahren umgestellt.

Was sind die Alternativen?

Die Sparkassen und umstellenden Banken bieten gleich mehrere alternative Verfahren für ihre Kunden an. Welches das passende ist, richtet sich nach dem Nutzungsgrad des Online-Bankings. Für Privatkunden eignen sich meist die Verfahren smsTAN/mobileTAN und chipTAN/smartTAN. Bei smsTAN wird das Handy benötigt, um via SMS die Prüfdaten und eine TAN empfangen zu können. Bei chipTAN generiert der Kunde seine TAN mit einem kleinen Chipkartenleser und seiner Bankkarte. "Kunden, die umfangreicheren Zahlungsverkehr abwickeln, empfehlen wir das HBCI-Chipkarten- oder EBICS-Verfahren", sagt Ormanns. Die Deutsche Bank behält das iTan-Verfahren bei, bietet aber ebenfalls beide Alternativen an, berichtet Sprecher Mike Schweitzer.

Wie hoch sind die Kosten für den Kunden?

Das smsTAN-Verfahren (auch mobile TAN) verursacht nur bei einigen Instituten bei Transaktionen, wie zum Beispiel Überweisungen, Kosten. Bei der Sparkasse liegen die Gebühren für die TAN-SMS bei acht Cent. Bei der Postbank, der Gladbacher Bank und den Volksbanken kostet dieses Verfahren nichts. "Der Trend geht bei uns zur mobilen TAN. Wer kein Handy besitzt oder im Ausland ist, kann bei uns auf das chipTan-Comfort-Verfahren umstellen", sagt Postbank-Sprecherin Kerstin Lerch-Palm. Beim chipTAN-Verfahren benötigt man einen Chipkartenleser, den "TAN-Generator". Er sieht aus wie ein Taschenrechner. Kosten: Bei den Sparkassen: 9,50 Euro inkl. Versand, bei der Postbank zwischen 11,90 und 14,90 Euro. Weiter regelmäßige Kosten fallen nicht an.

Sind die Geräte für das chipTAN Verfahren unter den Banken kompatibel?

"Sofern die Verfahren identisch sind, kann man das gleiche Gerät benutzen", sagt Sparkassen-Sprecher Ormanns. Das chipTAN-comfort-Verfahren, bei dem die Prüfdaten über eine Flickergrafik übermittelt und mit Fotosensoren auf der Rückseite des Gerätes ausgelesen werden, setzen zum Teil auch andere Banken ein. Mit dem gleichen Gerät ist aber auch ein manuelles Verfahren möglich. Wer mehrere Konten bei verschiedenen Banken hat, kann mit einem Generator arbeiten", sagt Kerstin Lerch-Palm. Es müssen jeweils nur die entsprechenden Bankkarten angemeldet werden.

(RP)
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