Mönchengladbach Das Rennen der blumigen Schubkarren

Mönchengladbach · Unter dem Motto "Hardt blüht auf" gab es gestern beim Spinnerbrunnenfest das traditionelle Schubkarrenrennen der KG Spönnradsbeen Hardt. Die Karren waren liebevoll dekoriert, auf der Strecke ging es wunderbar spaßig zu.

 Mit drei rot-weißen Clowns ging der Elferrat der Spönnradsbeen an den Start. Auch viele andere Schubkarren waren mit viel Sinn für Spaß dekoriert.

Mit drei rot-weißen Clowns ging der Elferrat der Spönnradsbeen an den Start. Auch viele andere Schubkarren waren mit viel Sinn für Spaß dekoriert.

Foto: Isabella Raupold

Ein wenig verdutzt wird Reiner Maaßens Ehefrau gestern Morgen aus dem Fenster geschaut haben. Der Blumenkasten war verschwunden. Bei dem Diebstahl handelte es sich aber nicht etwa um einen Maischerz.

Reiner Maaßen hatte den Blumenkasten zweckentfremdet. Auf dem Marktplatz stand das Brunnenfest an, in dessen Rahmen seit einigen Jahren das traditionelle Schubkarrenrennen stattfindet. Weil es in diesem Jahr das Motto "Hardt blüht auf" trug, hatte Maaßen den Blumenkasten, hübsch umrandet mit einer Girlande aus Plastikblumen, auf seine Karre geladen und trat damit beim Schubkarrenrennen an. Sein Gefährt war eines von 15, die an den Start gingen.

Eine der schönsten Schubkarren hatte der Elferrat der KG Spönnradsbeen Hardt gebastelt. Sie zeigte drei rot-weiße Lappenclowns mit der Aufschrift "Et Haader Dreigestirn". "Unsere Idee ist es, wenn wir mal kein Kinderprinzenpaar haben, ein Dreigestirn zu stellen", erklärte Reinhold Kroker die Konstruktion. Doch in der kommenden Session werden die Hardter Tollitäten haben. Max Winkels und Louisa Schmitz werden das neue Kinderprinzenpaar sein. Passend zum Feiertag hatten die beiden einen Maibaum auf ihrer Schubkarre. Das hatte auch Schützenkönig Bruno Panglisch. Leider setzte er seine Karre gegen einen Baum.

Blumig wurde es auch bei Spönnradsbeen-Präsident Heino Lambertz. Er hatte gleich ein ganzes Blumenbeet geladen. "Wat häs´ du dann do füör Plante op ding Karr?", fragte ihn Rennleiter Reiner Schmitz. Der Damenelferrat gab sich da mit einem Erdbeerfeld zufrieden. Die KG Hehler hatte gleich ihr ganzes Dorf als Modell mitgebracht. Etwas ungewöhnlich war das Rennen zwischen der Funkengarde und der Strafkompanie. Die besteht nämlich zum Großteil aus der Funkengarde, und so wurde es herrlich bekloppt. Die Starter rannten los, hielten an, tranken einen Schnaps, liefen weiter, hielten wieder an, tranken ein Bier und liefen dann weiter. Den Zuschauern auf dem proppenvollen Marktplatz gefiel der Spaß.

In einer Rennpause kürten die Hardter die Kicker Jecken zur schönsten Fußgruppe des Hardter Rosenmontagszuges. Die Schützengruppe Grenzjäger erhielt den Preis für den schönsten Wagen. Den Sieg im Schubkarrenrennen holte sich die Familie Pracht-Hahn, die eigentlich gar nicht so heißt, mit einem rollenden Nest. Der richtige Name lautet nämlich Pacht-Hahn, doch weil sich die Stadt einmal in einem Schreiben vertan hat und stattdessen "Pracht-Hahn"schrieb, verwendete die Gruppe den Fauxpas der Verwaltung als Name für ihre Schubkarre. In einem Showrennen während einer Pause wurde auch Spönnradsbeen-Chef Reiner Schmitz aktiv. Statt mit einer Schubkarre fuhr er jedoch mit einem Rollator und erntete dafür hämische Kommentare der anderen Karnevalisten. Er verlor das Rennen.

Natürlich wurde auch der Spinnerbrunnen in Betrieb genommen. Unterstützt von Bernd Gothe und Herbert Pauls nahmen die Kinderprinzenpaare Elleny Böker und Lukas Déjosez, Max Winkels und Louisa Schmitz und die amtierenden Hardter Tollitäten Cedric Cremerius und Julia Schmitz den Brunnen in Betrieb, indem sie ihn mit Wasser füllten. Bis er tatsächlich lief, dauerte es bis zum Rennende.

Weil die KG Spönnradsbeen vor einigen Jahren die Patenschaft für den Spinnerbrunnen übernommen hat, kommt der Erlös des Festes dem Brunnen zugute.

(cli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort