Mönchengladbach Das sind die Ideen für Haus Westland

Mönchengladbach · Hotels, Büros, Wohnungen, Fitness - der neue Eigentümer von Haus Westland hat einen Wettbewerb für Planer gestartet, die seine Ideen umsetzen könnten. Dabei geht es auch um den Bahnhofsvorplatz. Die Stadt ist zufrieden.

 Das in den 50er Jahren erbaute Haus Westland soll einem oder zwei Neubauten weichen. Das wird auch Auswirkungen auf den Europaplatz mitsamt Busbahnhof haben.

Das in den 50er Jahren erbaute Haus Westland soll einem oder zwei Neubauten weichen. Das wird auch Auswirkungen auf den Europaplatz mitsamt Busbahnhof haben.

Foto: Detlef Ilgner

Es soll eine der Visitenkarten Mönchengladbachs werden, das zentrale Eingangstor des Hauptbahnhofes samt Vorplatz: Der neue Eigentümer von Haus Westland hat einen städtebaulichen Wettbewerb gestartet, bei dem acht Planungsbüros ihre Entwürfe für den neuen Stadtkern nach relativ klar formulierten Vorgaben entwickeln sollen. In einem oder zwei Neubauten sollen vor allem ein bis zwei Hotels, Dienstleistungsangebote, Büros und Wohnungen, Sport- und Fitnessangebote, Gastronomie, ein Bio-Markt und ein Lebensmittelmarkt entstehen. Das geht aus der Projektinformation hervor, die das Düsseldorfer Büro "Faltin + Sattler" im Auftrag des Investors, der Hildesheimer Lüder GmbH, veröffentlicht hat.

"Die in den nächsten Jahren weiter zu entwickelnden Nutzungsschichtungen samt Erdgeschosszone werden zur Erlebbarkeit eines neuen Europaplatzes beitragen", heißt es in dem Papier. Ein Rad- und Fußweg zum Schillerplatz soll erhalten bleiben, ähnlich wie jetzt. Die Planungsbüros sollen jeweils zwei Varianten entwickeln. Bei einer wird das Baufeld um fünf Meter Richtung Hauptbahnhof vergrößert (die Minimalvariante), bei der Maximalvariante gar um 20 Meter. Die Baufeldvergrößerung soll zu einem größtmöglichen Qualitätsgewinn führen, heißt es. Und der Bahnhofsvorplatz könnte eine neue, erlebbare Dimension bekommen, die die "Defizite der heutigen Situation ausgleicht".

Doch nicht nur das: In dem Papier geht es auch konkret um den Europaplatz und den Bunker neben dem Hauptbahnhof, der zurzeit unter anderem Platz für Proberäume bietet. Die acht Planungsbüros sollen auch städtebauliche Ideen für den Busbahnhof und den Bunker entwickeln und formulieren. Beides werde in die städtebaulichen Perspektivplanungen im Rahmen eines erweiterten Ideenteils integriert. Damit ist klar, dass es mittlerweile gar nicht mehr nur um den seit Jahren leerstehenden städtebaulichen Schandfleck Haus Westland geht, sondern um das ganze Areal - was Planungsdezernent Gregor Bonin gerne "Stadtreparatur" nennt.

Die Stadt ist zufrieden mit dem Verfahren. "Ein städtebaulicher Wettbewerb war ein sehr deutlicher Wunsch von uns, und das Zwischenergebnis nun ist eine sehr positive Sache", sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners unserer Redaktion. Auch den "Ideenteil" mit Busbahnhof und Bunker nannte Reiners einen "guten Ansatz". Ideen könnten nie verkehrt sein. "Wir haben in Mönchengladbach gute Erfahrungen mit städtebaulichen Wettbewerben gemacht. Zuletzt ist so die Fassade des Minto entstanden", sagte Reiners. "Ich freue mich sehr auf die Ergebnisse."

Und die sollen ziemlich schnell vorliegen. Noch im Dezember soll es eine erste Jurysitzung mit Einzelpräsentationen der Teilnehmer geben. Dann werden die besten Konzepte zur Ausarbeitung ausgewählt. Und im Februar wird in einer zweiten Jurysitzung die Rangfolge der Beiträge inklusive Wettbewerbssieger gekürt. "Es ist ein gutes Signal, dass der Investor jetzt zügig weiterkommen möchte", sagte Reiners.

Bei der Entscheidung über die Rangfolge der Beiträge soll die Stadt ein großes Mitspracherecht haben. In der Jury sollen neben drei externen Experten Hans Wilhelm Reiners und Gregor Bonin für die Stadtverwaltung, Investor Sebastian Lüder und ein weiterer Vertreter des Unternehmens sowie jeweils ein Vertreter der fünf Ratsfraktionen vertreten sein.

(RP)
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