Huhn, Hase, Papagei Das sind Gladbachs WM-Orakel

Mönchengladbach · Ein fußballverrücktes Kaninchen, ein Huhn, das nur dem Futter hinterherrennt und zwei kleine Jungen, die was WM-Finale Deutschland - Argentinien spielerisch vorhersagen. Mönchengladbach kann zahlreiche WM-Orakel vorweisen.

Das sind die WM-Orakel aus Mönchengladbach
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Henne Erna hat sich entschieden. Aber was Erna meint — unter uns —, darauf sollte man nicht allzu viel geben. Erst irrte sie vorm Stall herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, dann lief sie in diese und jene Richtung, nur den frischen Weizen, den Bauer Reiner Brungs aus Venn aufgeschüttet hatte, verschmähte Erna gänzlich. Das dumme Huhn. Erna schaute links und rechts, nutzte die Tiefe des Raums, würde man im Fußball sagen, und lief wieder weg. Das alles unterm Gegacker der zahlreichen Zaungäste.

Als sich Erna dann doch entschied, zuzulangen, stieß sie fast noch die aufgestellten Fahnen um. Bauer Brungs kommentierte: "Hühner sind nicht besonders schlaue Tiere, man könnte sagen, sie sind bescheuert." Vielleicht wusste Erna aber auch ganz einfach um die Bedeutung ihrer Entscheidung und ließ sich die nötige Zeit. Nach langen Minuten langte Erna endlich zu und, nun ja, pickte eifrig bei Hellblau und Weiß. Das heißt überhaupt nichts, denn entscheidend ist schließlich nicht, was das Orakel spricht, sondern wie man es liest. Bauer Brungs schlug vor: "Argentinien wird vernascht."

Häsin Muffin hatte bisher andere Dinge um die Ohren, für Fußball interessierte sie sich jedenfalls nicht. Ende letzten Jahres kam sie auf die Welt, nun erlebte Muffin ihre erste Weltmeisterschaft. Seit dem Spiel gegen Portugal ließen Michael Druen und seine Verlobte Kristina Sommerfeld den Vierbeiner orakeln. Die Videos stellten sie ins Netz. Muffin lag immer richtig. Nur beim Spiel gegen Ghana war Muffin unsicher. Aber das ging unentschieden aus, wie sollte sie sich da entscheiden? Im Finale glaubt Muffin an einen deutschen Erfolg.

Papageien-Dame Cora widerrum spricht, aber wie das WM-Finale am Sonntag ausgeht wollte sie leider nicht verraten. "Sie sagt 'Hallo' und 'Tschüss'", erzählt Monika Ferfers. "I'm sorry" und "Komm mal her" soll Cora gleichfalls beherrschen, aber zum Spiel: nichts.

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Monika Ferfers und Ihr Mann Guido versuchten dem Vogel dennoch einen Orakelspruch zu entlocken. Sie platzierten Blaubeerkerne und Cashewnüsse auf den Tisch — für Argentinien. Schwarze Oliven sowie rote und gelbe Paprika repräsentierten die deutsche Mannschaft. "Das sind alles Dinge, die sie sehr gerne frisst", betont Monika Ferfers. Nicht, dass es später heißt, Cora wäre bloß auf Oliven und Paprika geflogen, weil sie Beeren und Nüsse nicht ausstehen kann. Dem Papagei sagte die deutschen Farben nun aber eher zu, die Ferfers interpretieren: "Deutschland gewinnt."

Am Sonntag schauen sie das Spiel zu Hause in Hardterbroich. Sie haben sich Freunde eingeladen. "Das wird ein richtiges Public Viewing", sagt Monika Ferfers. Auch Papagei Cora ist mit dabei. Vielleicht spricht sie dann.

Und die Menschen? Schon beim historischen Halbfinal-Erfolg der deutschen Mannschaft lag David Claßen goldrichtig. Der 11-Jährige ließ am Tag der Entscheidung Deutschland gegen Brasilien antreten — auf der Playstation. Davids Deutschland gewann mit 7:1 und so kam es. David hat sich noch einmal vors Videospiel gesetzt, und nun wissen wir, wie es ausgeht: 2:0. Die Tore schießen Müller und Schweinsteiger.
Der Sechsjährige Henrik hat für uns noch einmal sein Bügelperlenstadion umgebaut. Sein Endergebnis hat er schon montiert: 3:1.

(RP)
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