Mönchengladbach Das Taxifahren wird um 15 Prozent teurer

Mönchengladbach · Dem Rat liegt ein Antrag der Taxi-Genossenschaft vor, gefordert wird eine Erhöhung des Tarifs um 15 Prozent. Etliche Nachbarstädte haben bereits erhöht. Ein Grund dafür ist die Einführung des Mindestlohns.

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Die Taxi-Genossenschaft in Mönchengladbach hat beim Stadtrat beantragt, den Tarif um 15 Prozent zu erhöhen. Dafür ist ein Grund die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro zum 1. Januar 2015. Damit würde die Grundgebühr von 2,50 Euro auf etwa 2,80 Euro steigen. Der Kilometerpreis betrüge dann statt 1,50 Euro pro Kilometer rund 1,70 Euro am Tag.

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Im gesamten Rheinland haben Verbände der Taxiunternehmen Tariferhöhungen um bis zu 30 Prozent beantragt. Die Forderung der Taxi-Genossenschaft in Mönchengladbach liegt dabei im unteren Feld.

In der nächsten Woche wird zunächst ein Gutachten der Industrie- und Handelskammer (IHK) vorgestellt, das die wirtschaftliche Situation der Taxi-Unternehmen in Mönchengladbach untersucht hat. Hans-Jürgen Lessenich von der Taxi-Genossenschaft will zunächst das Gutachten abwarten, dann erst im Rahmen eines Runden Tisches mit weiteren Informationen an die Öffentlichkeit gehen.

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In der nächsten Ratssitzung am 20. November entscheidet der Stadtrat dann über den Antrag. Stimmt das Gremium zu, wird voraussichtlich Ende dieses Jahres der Tarif erhöht.

"Wir haben Anfang 2011 das letzte Mal erhöht", sagt Axel Heinrichs, Vorstand des Minicar-Vereins. "Wir sind gar nicht dazu imstande, die Tarife zu halten." Der Verein ist nicht an die Tarife der Taxi-Unternehmen gebunden, kämpft aber auch mit steigenden Kosten und dem Mindestlohn. Im Jahr 1975 hat sich der Verein gegründet und bleibt bisher knapp unter den regulären Taxi-Tarifen.

Die Erhöhung dieser Tarife ist die Maßgabe für Minicar. "Die Tarife, die angedacht sind, sind viel zu gering", sagt Heinrichs. In Mönchengladbach sind 15 Prozent geplant, in anderen Städten, wo die Preise generell bereits höher liegen, werde aber nochmals deutlich draufgeschlagen. "Wir sind da etwas überrascht", sagt Heinrichs. Tatsächlich notwendig "ist ein Preis von 2,20 Euro, 2,30 Euro pro Kilometer."

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Er ist sich sicher, dass der ganze Markt sich grundlegend verändern wird. Bereits in den letzten Jahren zeige sich das Phänomen, dass der Umsatz sich trotz Tariferhöhung nicht nennenswert verändere. Je teurer der Preis, desto weniger Kunden, so lautet Heinrichs' Beobachtung. "Die Erhöhung deckt gerade mal die gestiegenen Kosten der vergangenen Jahre, aber nicht den Mindestlohn."

Ein Problem sei auch die Änderung zum 1. Januar 2015. Denn die Taxameter müssen beim Eichamt in Düsseldorf oder Duisburg neu geeicht werden. "Gerade jetzt werden viele die Tarife umstellen. Die haben auch nur gewisse Kapazitäten", sagt Heinrichs. Die Unternehmen seien verpflichtet, die Taxameter innerhalb weniger Tage umzustellen. Heinrichs gibt keine gute Prognose für die kommende Zeit, er rechnet mit Unternehmensschließungen: "Da muss man sich schon Sorgen um das Gewerbe machen."

(RP)
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