Mönchengladbach Das Theater in die Schulen bringen

Mönchengladbach · Die beiden Theaterpädagogen Silvia Behnke und Dirk Wiefel bieten zahlreiche Projekte für Schulklassen an.

 Wenn sie Schulen besuchen, bringen Dirk Wiefel und Silvia Behnke gelegentlich den theatereigenen Waffelstand mit.

Wenn sie Schulen besuchen, bringen Dirk Wiefel und Silvia Behnke gelegentlich den theatereigenen Waffelstand mit.

Foto: Matthias stutte

Mit Speck fängt man Mäuse - und Lehrer mit Waffeln; zumindest sieht so die Strategie der Theaterpädagogen Silvia Behnke und Dirk Wiefel aus, wenn sie samt Waffel-Stand durch die Schulen ziehen und das Programm der neuen Spielzeit vorstellen. Denn das Theater Krefeld Mönchengladbach hat wieder ein umfassendes Angebot für Schulen erarbeitet, um Theater-Produktionen sinnvoll in den Unterricht zu integrieren.

"Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt zum Beispiel ist ein Stück, das von vielen Lehrern in der achten oder neunten Klasse erarbeitet wird. "Die Inszenierung begeistert Kinder", sagt Silvia Behnke. Sogar ein Zusatztermin musste ins Programm aufgenommen werden, und auch der ist schon ausgebucht. Dafür gibt es aber noch viele freie Plätze bei den "Nicht-Klassikern", so wie es Wiefel nennt. "Indien jetzt" ist so ein Stück, das von einer Gruppe Deutscher erzählt, die beruflich nach Indien wollen und sich vorher in einem Assessment darauf vorbereiten. ",Indien jetzt' könnte interessant für all die Schüler sein, die ins Ausland wollen", meint Schauspiel-Experte Dirk Wiefel.

Die Theaterpädagogen und Schauspieler gehen für bestimmte Projekte aber auch in die Schulen hinein, mit einem mobilen Angebot sozusagen. In einer Lesung wird der Briefwechsel zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel von der ersten Verliebtheit bis hin zur NS-Zeit thematisiert. "Diese Lesung eignet sich besonders für die Klassen neun bis 13", sagt Behnke; vorbereiten müssten sich die Schulen eigentlich nicht. Natürlich sollte der Nationalsozialismus schon einmal irgendwie behandelt worden sein, "den Rest bringen wir mit, ein Komplettpaket", fügt sie hinzu. Das gilt auch für Mozart - wenn der Komponist Einzug ins Klassenzimmer hält, wird von den Schülern nicht erwartet, dass sie perfekt singen können. "Aber sie können selbst Szenen entwickeln und gestalten", sagt Silvia Behnke.

Ein Projekt liegt der ehemaligen Tänzerin besonders am Herzen: die kreative Inszenierungsklasse. Dafür sucht sie auch noch dringend eine Klasse, die "Das Geheimnis des Edwin Drood" auf die Bühne bringt. Geeignet ist das Musical für siebte und achte Klassen, das Projekt ist allerdings ein bisschen zeitaufwendiger als andere bisher. Die kreative Inszenierungsklasse soll sich bis zum März 2015 mit dem Stück befassen, es umschreiben oder sich eine Fortsetzung ausdenken. Die Premiere findet am 15. März nächsten Jahres statt (im Theater Krefeld).

Die Theaterpädagogen des Fusionstheaters sind auch weiterhin immer auf der Suche nach sogenannten Theaterscouts - Schüler, die sich Stücke ansehen und für diese dann in ihrer Schule die Werbetrommel rühren.

Weitere Informationen können per E-Mail an silvia.behnke@theater-kr-mg.de oder an dirk.wiefel@theater-kr-mg.de angefordert werden.

(RP)
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