Mönchengladbach Dealerpärchen muss in Haft und in Entziehungsanstalt

Mönchengladbach · Wegen Drogenhandels und unerlaubter Einfuhr von Heroin und Kokain hat die Zweite Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts gestern ein Drogenpärchen zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt.

Der 38-jährige Neusser muss wegen Drogenhandels in drei Fällen, davon in einem Fall mit Waffen, für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Seine Freundin, eine 34 Jahre alte Grevenbroicherin, verurteilten die Mönchengladbacher Richter wegen vierfacher Einfuhr und Drogenhandels in drei Fällen zu drei Jahren Haft. Wegen eines Verkehrsdelikts muss die 34-Jährige für ein Jahr auf ihre Fahrerlaubnis verzichten. Außerdem müssen die drogensüchtigen Angeklagten in eine Entziehungsanstalt.

Im Prozess hatte sich das Pärchen geständig gezeigt. Die beiden hatten sich im vergangenen Jahr kennengelernt. Beide konsumieren seit Jahren vor allem Heroin und Kokain. Für die Einfuhr von Drogen war hauptsächlich die Frau zuständig. So fiel die Angeklagte am 21. Juli am Grenzübergang Elmpt auf, weil sie in Schlangenlinien fuhr. Das Fahrzeug und die Wohnung der jungen Frau wurden daraufhin von der Polizei durchsucht.

Danach war klar, dass der mitangeklagte Partner der 34-Jährigen in ihrer Wohnung die Hälfte des geschmuggelte Rauschgiftes verkaufte. Diese Hälfte wurde noch mit Streckmitteln versehen. Von dem Verkauf finanzierte das Paar schließlich seinen eigenen Drogenkonsum. In der Wohnung der Grevenbroicherin entdeckten die Polizeibeamten damals Heroin, eine Feinwaage, einen griffbereiten Dolch sowie einen Plastik-Schlagring mit Elektroschockerfunktion. Mit den Waffen habe sie nichts zu tun, hatte die Angeklagte dazu beteuert.

Ein psychiatrischer Gutachter hatte beiden Angeklagten jahrelange Abhängigkeit sowohl von Heroin als auch Kokain attestiert. Auch Einnahme von Methadon hatte der Frau nicht geholfen, ihre Drogensucht zu überwinden. Die 34-jährige Grevenbroicherin leidet nach Ansicht des Gutachters an einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung. Sie versuche, ihre Gefühlsschwankungen mit Rauschgift zu beseitigen.

Beide Angeklagte hatten sich am Ende bereiterklärt, eine Therapie zu absolvieren.

(RP)
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