Mönchengladbach Denkanstoß für die Sportler-Ehrung

Mönchengladbach · Judoka waren enttäuscht, dass Olympionike Marc Odenthal fehlte - das störte die Harmonie der Veranstaltung aber nicht.

Mönchengladbach: Impressionen von der Sportler-Ehrung
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Foto: Amend/Kellermann

Sheena Zander brachte die Initiatoren der Sportler-Ehrung der Stadt zum Nachdenken. Die Judoka des 1. JC Mönchengladbach sagte auf der Bühne: "Wir sind ein bisschen enttäuscht, dass ein Vereinskamerad von uns nicht dabei sein darf: Marc Odenthal ist immerhin bei Olympia gewesen." Dort kam für ihn allerdings früh das Aus, die Regeln der Ehrung sehen indes vor, dass nur die Plätze eins bis sechs bei Olympia ausgezeichnet werden, wie auch die Ränge eins bis drei bei Deutschen Meisterschaften. Marc Odenthals Erfolg ist unbestritten, und so gab es im Nachgang Überlegungen, ob und wie man diese Regeln ändern könne. Die Judoka haben für einen Denkanstoß gesorgt.

Dieser störte die Harmonie der Veranstaltung im Haus Erholung keineswegs. Die rund 80 Sportler, die ausgezeichnet wurden, erzählten der souveränen und gut aufgelegten Moderatorin Petra Koch von Radio 90,1 etliche Schmankerl. So punktete etwa Mats Grambusch, Deutscher Hockeymeister mit Rot-Weiß Köln und Bronzemedaillengewinner bei Olympia in Rio, mit der charmanten Entschuldigung: "Ich muss gleich abhauen, weil ich noch Training in Köln habe." Oder Judoka Mira Ulrich mit ihrer Aussicht zu den nächsten Kämpfen: "Dieses Jahr ist es besonders bitter: Der Grand-Prix in Düsseldorf fällt auf das Karnevalswochenende. Ich muss am Donnerstag auf die Waage und darf erst abends reinhauen. Aber so ist es nun einmal." Oder Boxerin Lisa Puri (geborene Kempin), die nach exakt 50 Kämpfen ihre Karriere beendet hat - dieses Jubiläum feierte sie passenderweise im Finale der Deutschen Meisterschaften, das sie dann auch gewann.

Ein Jubilar war auch Eric Haßberg: Der Bogenschütze mit Handicap wurde zum 20. Mal geehrt, diesmal für die Deutsche Vizemeisterschaft in der Hallenrunde. "Es klappt nicht immer, aber immer öfter", sagte Haßberg freudig. Die Fußballerinnen der Stiftung Hephata, die wie ihr Herrenteam Gold bei den Special Olympics gewonnen hatten, sagten nicht weniger euphorisch: "Im Juli sind wir in Neuss - dann werden wir da eben auch Gold einplanen."

Ebenfalls im Juli findet ein Sporthöhepunkt unter anderem in Gladbach statt: Die Tour de France rollt am 2. Juli mit einer Sprintetappe durch die Stadt. Bürgermeister Hans-Wilhelm Reiners freute sich, dass die ARD übertragen wird. Und Ex-Radprofi Sven Teutenberg, nun Tourdirektor in Düsseldorf, wo der "Grand Départ" stattfinden wird, sagte: "Die Region wird in der ganzen Welt präsentiert werden. Die Tour wird in 190 Länder übertragen. Das wird viele motivieren, in die Region zu kommen."

Den "Preis des Sportausschusses" übergab dessen Vorsitzender Frank Boss erstmals an eine "Sie" - an die Stadtsparkasse, die "der dienstälteste Sponsor in unserer Stadt" sei.

(ame)
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