Mönchengladbach Der Flughafen als Ausflugsziel

Mönchengladbach · Seit zehn Jahren betreibt Herbert Winkens das Airport Bistro. Es bietet sich als Endpunkt von Wanderungen ebenso an wie als Ort zum Feiern. Und dabei kann man auch kleineren Flugzeugen beim Starten und Landen zusehen.

 Kaffee mit Aussicht auf das Rollfeld: Seit zehn Jahren ist Herbert Winkens Betreiber des Airport Bistros.

Kaffee mit Aussicht auf das Rollfeld: Seit zehn Jahren ist Herbert Winkens Betreiber des Airport Bistros.

Foto: Angela Rietdorf

Draußen setzt ein Sportflugzeug zum Landeanflug an, setzt auf und rollt aus. Drinnen duftet es nach Kaffee und Pfannkuchen, lockt die Angebotstafel mit Apfel-Mandel-Gebäck. Direkt vor der Tür hält der Bus und bringt eine Gruppe von Gästen, die sich zum Kaffeeklatsch im Airport Bistro am Mönchengladbacher Flughafen treffen.

"Die Bushaltestelle vor der Tür ist einer unserer großen Pluspunkte", sagt Herbert Winkens, seit rund zehn Jahren Betreiber des Bistros am Flughafen. Es ist an sieben Tagen in der Woche von 10 Uhr morgens bis 18.30 Uhr am Abend geöffnet. "Wir sind auch ohne Auto gut erreichbar."

Mit Auto übrigens auch, vor der Tür befinden sich große Parkflächen. Dass es keinen Linienflugverkehr mehr ab Mönchengladbach gebe, sei natürlich schade, sagt der Gastronom, aber der Flughafen eigne sich und diene auch immer noch als Ausflugsziel. Ein Ziel, das eben für jedermann gut erreichbar sei. Auch Gruppen, die das grüne Umland Mönchengladbachs erwandern, nutzen das Airport Bistro gern als Anlaufstelle. Nach einer Wanderung entlang der Niers lässt sich bei Kaffee und Kuchen oder auch einer warmen Mahlzeit gut entspannen. Besonders schön ist das natürlich im Sommer. "Dann ist unsere Terrasse der Knaller", sagt Winkens. 120 Plätze stehen dort zur Verfügung. Das ist gut, denn obwohl es keinen Linienflugverkehr mehr gibt, starten und landen noch immer regelmäßig Flugzeuge, die man von der Terrasse aus wunderbar beobachten kann. An Tagen, an denen Rundflüge angesetzt sind, kann man sogar der legendären Tante Ju beim Abheben und Aufsetzen zugucken, die normalerweise nebenan im Hugo-Junkers-Hangar ihre Bleibe gefunden hat.

Mit seinem relativ neuen Nachbarn im angrenzenden Hangar versteht sich der gelernte Bäcker und Konditor Winkens gut. Keine Spur von Spannungen. "Ich stelle schon mal meine Räume zur Verfügung, wenn für eine große Veranstaltung mehr Platz für die Garderobe gebraucht wird", sagt Winkens. Denn abends hat das Bistro im Allgemeinen ja geschlossen, im Hugo-Junkers-Hangar aber finden dann unter Umständen Großveranstaltungen statt.

Nur für Familienfeiern oder Feste von Firmen öffnet das Airport Bistro auch schon mal abends. Platz genug ist zweifellos vorhanden. Neben der Fläche des eigentlichen Bistros steht dann auch die ehemalige Abflughalle zur Verfügung. "Dort können wir auch eine Tanzfläche einrichten", sagt der Bistro-Betreiber. Gefeiert wurde bei ihm schon alles vom Geburtstag bis zur Hochzeit. Aber er könnte durchaus noch mehr Feierwillige unterbringen. "Da ist noch Luft nach oben", stellt er fest. Und wenn die Feiernden nicht zum Flughafen kommen, kommt Winkens eben zu ihnen. Der Gastronom betreibt auch einen Party-Service als zweites Standbein. Mit der Flughafen-Gastronomie hat sich Winkens einen Traum erfüllt. "Ich wollte immer ein schönes Bistro für jedermann haben", sagt er. "Keine Kneipe, kein Restaurant, ein Bistro."

(RP)
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