Mönchengladbach Der Mittelstand in der Stadt ist in Bewegung

Mönchengladbach · In Gladbach sind 45 Prozent aller Unternehmen jünger als 30 Jahre, doch nur vier Prozent sind "Digital Natives".

Das Top-Management der Mittelständler am Niederrhein ist in Bewegung: In 41 Prozent der mittelständischen Unternehmen wird es in den nächsten fünf Jahren einen Wechsel in der Führungsspitze geben, und zwar überwiegend aus Altersgründen. Jede zweite Firma sieht darüber hinaus Modernisierungsbedarf. Und: In Gladbach ist fast die Hälfte der Unternehmen weniger als 30 Jahre am Markt, aber nur vier Prozent sind "Digital Natives", das heißt, dass die Unternehmer mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Das sind die Ergebnisse einer neuen Mittelstandsstudie der Initiative "Unternehmer-Perspektiven", die die Commerzbank auf Schloss Dyck vorstellte.

Für die Studie hatte das Marktforschungsinstitut Kantar TNS über 2000 mittelständische Unternehmer in ganz Deutschland befragt, darunter 500 in NRW. Die zentralen Fragen lauteten: Muss sich der Mittelstand neu erfinden, um in der nächsten Generation seine Position zu halten? Und welche Rolle spielt die Digitalisierung? Rund 80 Unternehmer aus Gladbach und dem linken Niederrhein waren zur Vorstellung der Studie gekommen. "Wir verstehen diesen Abend auch als eine interaktive Netzwerkveranstaltung", sagte Kai Uwe Schmidt, Niederlassungsleiter Firmenkunden der Commerzbank Mönchengladbach. Damit die Unternehmer miteinander ins Gespräch kamen, saßen sie an runden Tischen und mussten Fragen beantworten - mittels eines iPads pro Tisch, wobei sich alle Tischnachbarn auf eine Antwort einigen sollten.

"Welcher Trend aus der digitalen Welt ist wichtig?", lautete eine der Fragen. Die Unternehmer entschieden sich mehrheitlich für "Big Data und Kundenentwicklung". Zuvor hatte Uli Coenen, Bereichsvorstand Unternehmerkunden, hervorgehoben, dass der Generationenwechsel den Unternehmen die Chance biete, Produkte und Strukturen neu zu überdenken. Damit Unternehmer auch in Zukunft erfolgreich sind, setzen laut Studie 70 Prozent auf Mitarbeiterqualifikation, 59 Prozent auf eine IT-Infrastruktur. "Neue Technologien sind ein Erfolgsfaktor", so Coenen. André Carls, Bereichsvorstand Mittelstandsbank West, plädierte dafür, den Kunden im Blick zu halten. Es gelte, radikal vom Kunden aus zu denken und seine Bedürfnisse zu berücksichtigen. Denn die würden sich durch die Digitalisierung verändern. "Unternehmer müssen frühzeitig erkennen, wenn sich in ihrer Branche etwas tut - und mutig reagieren." Die ganze Studie unter www.unternehmerperspektiven.de.

(drlp)
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