Mönchengladbach Der Regiopark wird mittelständischer

Mönchengladbach · Der künftige Gewerbepark am Goerdshof wächst seit dieser Woche in die Höhe. Im August sollen die Mieter einziehen. Weil mit dem Projekt eine Angebotslücke geschlossen wird, kommen die Interessenten sogar aus dem Aachener Raum.

 Das Team um Burkhard Schrammen und Norbert Bienen (li. und 2. v. li.) gestern an der Baustelle.

Das Team um Burkhard Schrammen und Norbert Bienen (li. und 2. v. li.) gestern an der Baustelle.

Foto: Baum, Andreas (abau)

Noch erinnern die Stahlbetonpfeiler wegen ihrer Traversen an überdimensionierte Kreuze. Doch zwischen der Straße Goerdshof am Eingang zum Regiopark und Zalando entsteht mitnichten ein Friedhof, sondern ein Gewerbepark, der einen Aufbruch in neue Zeiten signalisiert. Aus verschiedensten Gründen: Es wird auf Verdacht gebaut, ohne dass bereits Mieter feststehen — für Gladbach alles andere als selbstverständlich.

 Die Traversen an den Stahlbetonpfeilern können später beispielsweise für den Einbau von Kranbahnen genutzt werden.

Die Traversen an den Stahlbetonpfeilern können später beispielsweise für den Einbau von Kranbahnen genutzt werden.

Foto: Schrammen Architekten

In Dr. Burkhard Schrammen sorgt ein renommierter Architekt für eine ansprechende Optik — für Gewerbeparks ungewöhnlich. Die Hallen sind flexibel gestaltbar, kombinieren Logistik-, Produktions- und Büroflächen und sollen speziell mittelständische Unternehmen ansprechen — ein Novum für den Regiopark. Und: Ein örtlicher Investor nimmt sieben Millionen Euro in die Hand, um seine Heimatstadt voranzubringen — die hätte er irgendwo anders in Deutschland anlegen können.

Mönchengladbach: Der Regiopark wird mittelständischer
Foto: Raupold

Unternehmen suchen die Nähe zu Zalando und Esprit

"Dieses Projekt bedient eine absolute Marktlücke. Wir brauchen so etwas ganz, ganz dringend in der Stadt, um die Nachfrage bedienen zu können", sagt Norbert Bienen vom Immobiliendienstleister Bienen & Partner. Schon jetzt zeichne sich ab, dass der Gewerbepark bei seiner voraussichtlichen Fertigstellung im August zum Großteil vermietet sein wird. "Es gibt Anfragen selbst aus dem Raum Aachen/Baesweiler", sagt Bienens mit der Vermarktung betrauter Kollege Rolf Zimmermann. Konkret verhandle man mit zwei großen Firmen aus den Bereichen Logistik und Drucktechnik, die nicht zuletzt die Nähe der großen Logistikunternehmen wie Zalando und Esprit suchten.

Bis zu zehn Firmen — möglicherweise aber auch nur eine große — haben auf dem Areal Platz, das 6000 Quadratmeter Produktions- oder Lagerfläche sowie 1600 Quadratmeter für Büros vorhält. Wählen können sie aus Hallenflächen zwischen 262 und 4812 Quadratmetern sowie — vorgelagerten — Büroflächen von 130 bis 390 Quadratmetern. "Die Herausforderung, aber auch die Chance, lag darin, ein System zu entwickeln, das alle denkbaren Nutzungsmöglichkeiten und Größen gewährleistet, auch im Falle einer Wiederverwertung", sagt Architekt Schrammen über die modulare Bauweise. Die lichte Höhe der Halle von 7,90 Metern ermöglicht — auf besagten Traversen — etwa optional den Einbau von Kranbahnen für produzierende Firmen.

Nun wächst die Halle in die Höhe

Der Tiefbau ist bereits abgeschlossen, seit dieser Woche wächst die Halle in die Höhe. "Es ist wichtig für Interessenten zu sehen, dass sich auf der Baustelle was tut", sagt Bienen. In zwei Wochen soll der Rohbau bereits ersichtlich sein. Die äußere Optik des Gewerbeparks gestaltet Schrammen in einer Mischung aus Anthrazitfarben und Hellgrün, wobei auch die späteren Mieter jeweils individuelle Berücksichtigung finden sollen. "Das Gebäude in der exponierten Ecklage wird dem Regiopark ein attraktives neues Gesicht geben", sagt David Bongartz von der WFMG. Auf der Rückseite des Gebäudes entstehen zahlreiche Laderampen.

Und der Investor und Bauherr, der die sieben Millionen in die Hand nimmt? Will namentlich nicht genannt werden. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen hiesigen Unternehmer aus dem textilen Bereich.

(RP)
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