Big Air Festival in Mönchengladbach Der Sparkassenpark schlägt wieder Salto

Mönchengladbach · Zum Abschluss des ersten Wettkampftages des Big-Air-Festivals rockten am Freitagabend Kraftklub die Bühne vor der Riesenrampe. Zuvor hatte das Publikum atemberaubende Sprünge und hochklassigen Sport gesehen. Heute geht's weiter.

Big Air Festival 2017 in Mönchengladbach: Impressionen vom Super-Event
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Impressionen vom Big Air Festival Mönchengladbach

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Foto: Martin Meissner

Beim Anblick der gewagten Sprünge kommen Pia und Thekla Berthold kaum aus dem Staunen heraus. "Wahnsinn, was die Sportler drauf haben", sagt Pia. Für das Paar und Theklas drei Cousinen ist der Besuch beim Big-Air-Festival eine Premiere. Im letzten Jahr haben sie das Ski- und Snowboard-Event lediglich im Fernsehen verfolgt. Dass sie dann aber bei der zweiten Austragung live dabei sein müssen, war den beiden sofort klar: "Wir lieben Skifahren", sagt Thekla. "Und die Freestyle-Sprünge sind einfach spektakulär", ergänzt Pia.

Die fünf sind trotz eisiger Temperaturen in den Sparkassenpark gekommen. Zum zweiten Mal findet hier das "Arag Big Air Freestyle Festival" statt - und die Veranstalter möchten an die gelungene Premiere im letzten Jahr anknüpfen. Dafür haben sie wieder eine 49 Meter hohe und 120 Meter lange Rampe aufgebaut, dazu eine große Bühne, auf der später Kraftklub auftreten. Außerdem gibt es Imbissbuden, eine Minipiste und ein Snowboard-Rodeo. 120 Sportler aus mehr als 30 Nationen sind dabei, 20.000 Besucher sollen an beiden Tagen kommen.

Big Air Festival 2017: Große Cro-Show in Mönchengladbach
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Große Cro-Show beim Big Air Festival 2017

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Zu den Skifans gehören auch in diesem Jahr Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Frau Sylvia. "Ich bringe eine gewisse Sportaffinität mit", sagt Reiners. "Und besonders der Freestyle, diese verrückte Seite des Sports, gefällt mir sehr gut." Dass er im Anschluss an das Finale die Sieger ehren darf, ist für ihn eine besondere Ehre.

Kraftklub beim Arag Big Air Festival in Mönchengladbach 2017
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Kraftklub beim Big Air in Mönchengladbach

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Foto: Theo Titz

Für die Freeskierin Silvia Bertagna ist das Event in Gladbach eine "Liebesgeschichte", wie es der Stadionsprecher nennt. "Das stimmt", sagt die Italienerin nach ihrem ersten Sprung im Finale. "Ich habe letztes Jahr hier gewonnen und bin auch im nächsten Jahr wieder dabei, wenn es eine dritte Auflage gibt." Am Ende wird die Mitfavoritin Vierte, Siegerin ist Giulia Tanno aus der Schweiz.

 Spektakuläre Sprünge vor einzigartiger Stadtkulisse: Das macht das Big-Air-Festival aus.

Spektakuläre Sprünge vor einzigartiger Stadtkulisse: Das macht das Big-Air-Festival aus.

Foto: Baum Andreas

Einige Besucher schauen allerdings nur ab und zu den Sprüngen der Freestyler zu - sie sind für das Konzert am Abend gekommen. Zu den Ersten im Sparkassenpark gehören um 16 Uhr Kathi Stipp und Lisa Haring aus Bochum und Nordheim. "Wir sind riesige Kraftklub-Fans", sagen sie, "und stehen zum Glück auch schon ganz vorne." Gegen die Kälte trinken sie Glühwein, der Sport ist für sie Nebensache. Andere Fans der Band schützen sich mit Wärmedecken: Aileen, Claudia und Vanessa sind schon seit 12.30 Uhr am Sparkassenpark. Doch das Warten hat sich gelohnt: "In der ersten Reihe sind wir hautnah dabei."

Am frühen Nachmittag hatten die Jungs von Kraftklub schon rund eine Stunde auf der Bühne gestanden und den Soundcheck passend zum Sprung-Spektakel mit ihrem Song "Fenster" und dem Refrain "Spring aus dem Fenster für mich" eröffnet. Frontmann Felix Brummer war dabei um Sprüche nicht verlegen: "Von hier koordinieren wir die große Schlägerei zwischen Snowboardern und Skifahrern", sagte er grinsend. "Es wird heute ein für allemal geklärt, wer cooler ist."

Dazu kam es dann zum Glück nicht - dafür gab es beim Konzert aber Festivalstimmung vom Feinsten. Die Rampe erstrahlte in Knallrot, passend dazu trugen Kraftklub rote Mützen und Jacken. Los ging es mit einem Song vom aktuellen Album "Keine Nacht für Niemand": "Hallo Nacht". Vor der Bühne wurde wild getanzt und mitgesungen. Sänger Felix Brummer heizte der Menge ordentlich ein, und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als sein Mikro wegen der Kälte den Geist aufgab. Eine Hommage an den besonderen Geist des Big Air gab es dann beim Song "Eure Mädchen" - mittendrin froren die Musiker ein, erst nach einer Minute ging es weiter. Später rollte die Band auf einer fahrbaren Mini-Bühne durch das Stadion, so dass alle Fans einmal ganz nah dran waren. Dazu spielten sie "Ich will nicht nach Berlin", einen ihrer größten Hits. Wieso auch, kann man nach diesem gelungenen ersten Tag fragen, wenn es ein solches Festival in Gladbach gibt?

Heute wird das Big-Air-Festival ab 16 Uhr mit den Snowboardern fortgesetzt, am Abend spielt Cro.

(RP)
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