Mönchengladbach Der Stadtsportbund schärft sein Profil

Mönchengladbach · Es gibt nun ein Sportentwicklungskonzept, das künftig eine "Orientierungsrichtlinie" für die Arbeit soll. Der neue Geschäftsführer Axel Tillmanns ist seit dem 1. Februar im Amt. Er will nah dran sein an den Vereinen der Stadt.

 Der Stadtsportbund will die Vereine der Stadt fit für die Zukunft machen. Das Sportentwicklungskonzept ist der nötige Leitfaden.

Der Stadtsportbund will die Vereine der Stadt fit für die Zukunft machen. Das Sportentwicklungskonzept ist der nötige Leitfaden.

Foto: Reichartz

Die Zahlen, die auf dem Flipchart im Büro von Axel Tillmanns stehen, sind imposant. 210 Verein mit insgesamt 107.000 Mitgliedern. 1200 Trainer, Übungsleiter und Betreuer, die 250.000 Stunden im Jahr für ihre Vereine arbeiten. 1000 Ehrenamtler, die rund 150.000 Stunde pro Jahr im Einsatz sind. 250 Kampf- und Schiedsrichter. In der Summe eine finanzielle Eigenleistung von über sechs Millionen Euro im Jahr.

Es sind Zahlen, die den Stadtsportbundes Mönchengladbach statistisch beschreiben. "Wir sind gut aufgestellt", sagt Tillmanns. Er ist seit dem 1. Februar Geschäftsführer des SSB. Tillmanns trat die Nachfolge von Stefan Lamertz ist, der 2014 zum Stadtsportbund Köln ging.

Tillmanns ist die eine wesentliche personelle Neuerung beim Stadtsportbund. Die zweite wird es im März geben, wenn Präsident Bert Gerkens sein Amt nach 17 Jahren zur Verfügung stellt. Wolfgang Rombey, derzeit Vize-Präsident, ist der designierte Nachfolger von Gerkens. Er und Tillmanns arbeiten schon jetzt intensiv daran, den Stadtsportbund bereitzumachen für die Zukunft.

Um dies systematisch anzugehen und für die Mitglieder transparent zu sein, wurde im Laufe des vergangenen Jahres ein Sportentwicklungskonzept erarbeitet, das nun vorliegt. "Es ist nach innen eine Art Ordnungsrichtlinie, an der wir immer wieder unsere Arbeit abgleichen können. Und nach Außen gibt es den Mitgliedern die Möglichkeit, nachzuvollziehen, was wir tun", sagt Rombey.

Das Konzept ist eine Art Selbstkontrollwerkzeug. Der Ist-Zustand wird analysiert, die Arbeitsweise des SSB offen beschrieben, zudem werden klare Ziele formuliert. Es gibt zudem einen Überblick darüber, wer für was beim SSB zuständig ist (siehe Infokasten). "Wir wollen und müssen den Stadtsportbund professionalisieren und haben darum unser Profi geschärft", sagt Rombey.

"Die Anspruchshaltung der Vereine ist gewachsen, darum müssen wir ihnen klar sagen: Das sind wir, das machen wir", sagt Axel Tillmanns. Ihm ist die Nähe zu den Vereinen wichtig, er will in die Basis hineinhören, um ihre Bedürfnisse zu kennen, das hat er schon bei seiner Vorstellung Anfang Dezember gesagt.

Die Tätigkeitsfelder und Kernthemen des Stadtsportbundes sind auch in der neuen Satzung, die auf der Mitgliederversammlung am 21. März verabschiedet werden soll, klar formuliert. Seit dem 1. Februar ist zudem ein Leistungsvertrag mit der Stadt gültig. Dieser besagt, dass der Stadtsportbund die Koordination der Bewegungsangebote an den Offenen Ganztagsschulen in der Stadt übernimmt. "Mittelfristig sollen mindestens 50 Prozent aller Sportangebote in den OGS über Vereine und Vereinsübungsleiter abgewickelt werden", heißt es im Sportentwicklungsplan.

Eine wesentliche Quelle für die neuen Ansätze ist die Befragung der Mitgliedsvereine. "Die Befragung hat gezeigt, dass die Angebote des SSB von den Vereinen als wichtig angesehen werden und, dass sie mit unserer Arbeit sehr zufrieden sind", resümiert Rombey.

Gleichwohl kristallisierten sich "zu optimierende Handlungsfelder heraus": "Die bessere Koordinierung der Sport- und Bewegungsangebote im Ganztag, Ausweitung der Bewegungskindergärten, die Differenzierung der Qualifizierungsarbeit, die Entwicklung von Jugendprojekten, mehr Vereinsmanagementangebote, und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit", fasst Rombey zusammen, der die Arbeitsgruppe "Agenda 2020" des SSB leitet. Diese wird sich den Themen annehmen, "das Sportentwicklungskonzept ist eine gute Grundlage für unsere Arbeit".

Der Stadtsportbund definiert sich als Dienstleister, der in Sachen Sport jederzeit ein Ratgeber und Ansprechpartner ist, der aktuelle Themen des Sports aufarbeitet und seine Mitgliedsvereine aktiv in die Zukunft führt. Sportangebote für Kinder und Senioren, ein gesunde Struktur von Breiten- und Leistungssport in der Stadt, immer wieder der klare Blick auf das, was es zu verbessern gibt - und dies in effektiver Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Stadt - "so können wir die Interessen des organisierten Sport in Mönchengladbach gut vertreten", sind sich Wolfgang Rombey und Axel Tillmanns einig.

(RP)
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