Mönchengladbach Der Streit im Tierheim eskaliert

Mönchengladbach · Auf der Mitgliederversammlung haben die personellen Querelen im Vorstand des Trägervereins "Tierschutz Mönchengladbach” zu drastischen Folgen geführt. Die Vorsitzende, Charlotte Kaufmann, hielt Bodo Venten, der seit Juni dem Vorstand angehört, vereinsschädigendes Verhalten vor.

Und im Verlauf der Sitzung warf sie ihn aus dem Verein. "Ich habe in der Tat auf drastische Missstände im Tierheim aufmerksam gemacht”, sagte Bodo Venten gestern auf Nachfrage der RP. "Das unverantwortliche und eigenmächtige Verhalten von Frau Kaufmann hat sich so schädlich auf unsere Schützlinge ausgewirkt, dass ich das nicht länger hinnehmen konnte und wollte.”

Tiere seien vernachlässigt und ohne zwingenden Grund eingeschläfert worden. Bodo Venten wandte sich schriftlich an Oberbürgermeister Norbert Bude. Er prangerte Charlotte Kaufmanns "despotisches und angsteinflößendes Verhalten” an.

Diese hatte bereits zum 31. August ihr Amt als Tierheimleiterin niedergelegt, ihren Vorsitz im Verein jedoch behalten. Bodo Venten schildert den Ablauf der Mitgliederversammlung so: "Frau Kaufmann hatte schon nachmittags Security-Leute vor dem Tor postiert.” Diese hätten auf ihre Weisung zwei "unliebsame” Mitglieder des Vereins draußen festgehalten. "Es ging nur darum, unbequeme Mitglieder daran zu hindern, in der Versammlung womöglich gegen die Interessen von Frau Kaufmann zu stimmen.”

Schon im Vorfeld der Versammlung habe die Vorsitzende ein Pamphlet gegen die neue Leiterin, Mary Clayton-Schulze verfasst. "Und mich zitierte sie in ihr Büro und setzte mich unter Druck”, sagt Bodo Venten.

Er hofft, dass trotz aller Querelen endlich wieder die Tiere im Heim die volle Aufmerksamkeit bekommen. "Denn das, was sich in den letzten Wochen bei uns angespielt hat, hat mit Tierschutz herzlich wenig zu tun.”

(RP)
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