Mönchengladbach Der "Zug der Erinnerung" soll 2011 in Mönchengladbach halten

Mönchengladbach · Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff hat umfassende Strukturveränderungen in der katholischen Kirche durchgesetzt. Von ihnen sind viele Katholiken in Mönchengladbach in nicht unerheblichem Maße betroffen.

Nicht zuletzt wegen stetig sinkender Kirchensteuereinnahmen waren teils drastische Sparmaßnahmen, wie etwa die Fusionierung zahlreicher kleinerer Gemeinden, unumgänglich geworden. Um über diese tiefgreifenden Reformen sowie aktuelle und zukünftige Projekte zu informieren, hatte der Mönchengladbacher Regionaldekan, Ulrich Clancett, Gladbacher Politiker in das Pfarrheim Heilig Geist nach Geistenbeck eingeladen.

Komplizierte Reformen

"Möglicherweise sind einige Politiker durch den aktuellen Landtagswahlkampf verhindert", mutmaßte Clancett über die Gründe für den recht überschaubaren Besucherzuspruch. Diejenigen, die den Weg ins Geistenbecker Pfarrheim gefunden hatten, erlebten zunächst eine Präsentation Clancetts, in der er die teilweise ziemlich komplizierten strukturellen Reformen eingängig erklärte. Im Anschluss schilderten Mitarbeiter zahlreiche aktuelle Projekte.

So berichtete die mit der kirchlichen Jugendarbeit betraute Referentin Ingrid Beschorner über die regelmäßig stattfindenden Berufsanfänger-Seminare, die den Schülerinnen und Schülern den Übergang von der Schule ins Arbeitsleben erleichtern sollen.

Ein besonders interessantes Projekt skizzierte der zuständige Referent Ralf Zanders. Unter anderem in Kooperation mit dem Büro des Oberbürgermeisters, ist geplant, den "Zug der Erinnerung" im Mai 2011 für einige Tage in Mönchengladbach halten zu lassen. "Mit dieser mobilen Ausstellung, die durch ganz Deutschland von Bahnhof zu Bahnhof fährt, soll an die unzähligen Kinder und Jugendlichen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus in die Konzentrationslager deportiert wurden.

In mehreren Waggons der alten Reichsbahn wird die Geschichte dieser Deportationen anhand von Fotos und Dokumenten, die im Rahmen der 'Spurensuche' teilweise von Schulklassen in den hiesigen Archiven recherchiert werden sollen, nachvollzogen", erläuterte Zanders das Vorhaben.

Großes Interesse zeigte der Vorsteher des Stadtbezirks Süd, Karl Sasserath (Die Grünen): "Möglicherweise gelingt es so, nicht nur die Kinder und Jugendlichen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Vielleicht lassen sich auf diesem Wege noch einige Zeitzeugen finden." Nun hofft Zanders, bis zum Mai kommenden Jahres noch zahlreiche Sponsoren zu finden, die dabei helfen, die fehlenden rund 5500 Euro aufzubringen.

(RP)
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