Mönchengladbach Designer auf der Durchreise

Mönchengladbach · Im November eröffnet an der oberen Hindenburgstraße das Fashion-Hotel, in dem sowohl Kunden als auch Aussteller nur Gäste sind.

 Ulrich Schückhaus, Managing Director Marco Lanowy und Georg Walendy (v.l.) im ehemaligen Hotel Oberstadt.

Ulrich Schückhaus, Managing Director Marco Lanowy und Georg Walendy (v.l.) im ehemaligen Hotel Oberstadt.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Marco Lanowy und Dr. Ulrich Schückhaus beginnen schon vor dem Gebäude an der Hindenburgstraße mit der Vorstellung ihrer Idee. Spontan und unkompliziert: So gehen sie schließlich auch ihr gemeinsames Projekt an, das der Geschäftsführer des Fashion-Unternehmens Alberto und der Vorsitzende der Geschäftsführung der EWMG im ehemaligen Hotel Oberstadt planen.

Dort soll schon im November, auf jeden Fall vor Weihnachten, das Fashion-Hotel eröffnen - ein Ort, an dem man nicht übernachtet, aber trotzdem Gast ist. Sowohl als Kunde als auch als Aussteller. Ab November sollen bis zu 20 junge Designer im Souterrain des ehemaligen Stadthotels ihre eigenen Kollektionen präsentieren und verkaufen können. Die talentierten Newcomer bleiben indes nur für eine begrenzte Zeit Mieter einer Parzelle im Fashion-Hotel - mindestens vier Wochen, höchstens ein halbes Jahr - wobei eine Miete nur anfällt, wenn Umsatz gemacht wird.

"Wir wollen die Kreativität in der Stadt fördern, und dank seiner Fachhochschule hat Mönchengladbach eine Vielzahl junger Talente im Bereich Mode. Wir wollen ihnen die Möglichkeit bieten, etwas auszuprobieren, Selbstständigkeit und den Handel kennenzulernen", sagt Lanowy, der Ideengeber und Förderer des außergewöhnlichen Konzeptes ist.

Noch ist das Souterrain in der Hindenburgstraße 20 leer, bald soll es mit Leben gefüllt werden. Der schlichte urbane Stil, den der Raum mit seinen gänzlich schwarzen Böden, Wänden und Decken vermittelt, bleibt so erhalten, denn im Mittelpunkt sollen die Kollektionen der Aussteller stehen. "Das Fashion-Hotel kann so auch zu einem Ort des kreativen Austauschs unter den Designern werden", sagt Lanowy, der sich ein gemeinsames Kassensystem für alle Mieter vorstellen kann. Geöffnet sein soll die neue Shopping-Adresse wohl von Mittwoch bis Samstag.

Ein großes Risiko gehen die Nachwuchsdesigner nicht ein, da sie keine Kosten haben, sollten sie nichts verkaufen. Läuft das Geschäft aber gut, will die EWMG auf Wunsch bei der Vermittlung eines eigenen, größeren Ladenlokals in der Nähe behilflich sein. In jedem Fall sind die Aussteller auf der Durchreise. "Der ständige Wechsel der Mieter macht diese Immobilie spannend und dürfte auch die Kunden neugierig machen. Klar ist, dass wir auf Qualität setzen, das muss auch der Anspruch sein, um das Niveau an diesem Standort anzuheben", sagt Schückhaus. Dabei solle das Fashion-Hotel keine Konkurrenz zu anderen kreativen Angeboten wie die Märkte Greta und Claus sein, sondern eine Bereicherung und helfen, die obere Hindenburgstraße Richtung Alter Markt aufzuwerten.

Die Bewerbungsphase für das zunächst bis Ende Februar 2017 befristete Projekt läuft bereits, über Mund-zu-Mund-Propaganda haben sich schon acht Bewerber gemeldet. Wer ebenfalls mit seiner Kollektion für einige Wochen ins Fashion-Hotel ziehen möchte, bewirbt sich bei Clarissa Debiel unter: debiel@alberto-pants.com.

(RP)
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