Mönchengladbach Die Nobelpreis-Trägerinnen kommen

Mönchengladbach · 25 Nobelpreisträger waren auf Einladung des Initiativkreises zu Vorträgen in Mönchengladbach. Dieses Jahr ist Runde rein weiblich.

 Jody Williams aus den USA erhielt für ihre internationale Kampagne zum Verbot von Landminen 1997 den Friedensnobelpreis.

Jody Williams aus den USA erhielt für ihre internationale Kampagne zum Verbot von Landminen 1997 den Friedensnobelpreis.

Foto: MGMG Giulio Coscia

Die Liste der prominenten Redner, die der Initiativkreis Mönchengladbach seit 2003 in die Stadt geholt hat, ist lang: Kofi Annan steht darauf, Michail Gorbatschow, Shimon Peres, auch der Dalai Lama und 21 weitere. Allesamt Nobelpreisträger, allesamt mit Vorträgen in Mönchengladbach - was die Stadt jedes Mal positiv in die Schlagzeilen brachte. Genau das ist das Ziel des Initiativkreises, dem rund 30 Unternehmen und Persönlichkeiten aus Mönchengladbach angehören: wichtige Impulse und ein höheres Interesse für die Stadt und die Region als Standort auszulösen.

 Shirin Ebadi wurde 2003 als erste Muslima mit dem Friedensnobel ausgezeichnet - für ihren Einsatz für Menschenrechte im Iran.

Shirin Ebadi wurde 2003 als erste Muslima mit dem Friedensnobel ausgezeichnet - für ihren Einsatz für Menschenrechte im Iran.

Foto: John Murphy

Dieses Jahr wird im Mai eine besondere Runde erwartet, denn sie besteht ausschließlich aus Frauen. Die Nobel Women's Initiative, der sechs Friedensnobelpreisträgerinnen angehören, wird mit ihrer alljährlichen Konferenz eine Woche lang in der Stadt sein. Fest zugesagt haben die Vorsitzende Jody Williams,die bereits 2015 in Mönchengladbach war, Shirin Ebadi, Mairead Maguire und Tawakkol Karman.

 Tawakkol Karman wurde 2011 als jüngste Preisträgerin ausgezeichnet für ihren Kampf für die Menschenrechte in Jemen.

Tawakkol Karman wurde 2011 als jüngste Preisträgerin ausgezeichnet für ihren Kampf für die Menschenrechte in Jemen.

Foto: John Murphy

Es sind ausnahmslos mutige Frauen mit bemerkenswerten Biografien. Zum Beispiel Tawakkol Karman aus dem Jemen, die 2011 mit 32 Jahren als jüngster Mensch jemals und als erste Araberin den Friedensnobelpreis erhielt (gemeinsam mit zwei weiteren Frauen). Ausgezeichnet wurde sie für ihren jahrelangen Kampf für die Menschenrechte und die Teilnahme von Frauen am Friedensprozess im Jemen. Die gewaltlosen Proteste, die sie organisierte, wurden 2011 Teil des Arabischen Frühlings. Shirin Ebadi, die ebenfalls schon mal in Mönchengladbach war, war 2003 die erste Muslima, die den renommierten Preis bekam - auch sie hatte sich für Menschenrechte eingesetzt, in ihrer Heimat Iran. Mairead Maguire war Mitbegründerin der bislang einflussreichsten Friedensbewegung in Nordirland, das war 1976 einen Friedensnobelpreis wert. Die Amerikanerin Jody Williams machte sich einen Namen durch ihren unermüdlichen Einsatz für ein Verbot von Landminen und wurde dafür 1997 ausgezeichnet.

 Mairead Maguire erhielt den Preis 1976 für ihren Einsatz bei der nordirischen Friedensbewegung Community of Peace People.

Mairead Maguire erhielt den Preis 1976 für ihren Einsatz bei der nordirischen Friedensbewegung Community of Peace People.

Foto: John Murphy

Die Initiative will durch die Bekanntheit des Nobelpreises und deren Trägerinnen weltweit Frauengruppen unterstützen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit einsetzen. Einmal im Jahr organisiert sie eine Konferenz mit Aktivistinnen aus der ganzen Welt. Die findet diesmal in Mönchengladbach statt. Das Thema ist "A global feminist resistance: the evolution and revolution - adapting to survive thrive!" (deutsch: "Ein weltweiter feministischer Widerstand: Entwicklung und Umbruch - sich weiter entwickeln, um zu überleben um Erfolg zu haben"). Höhepunkt ist am 15. Mai die Reihe "Nobelpreisträger in Mönchengladbach", dann berichten die vier Friedensnobelpreisträgerinnen von ihren Aktivitäten. Die anschließende Diskussionsrunde moderiert RTL-Chef-Auslandskorrespondentin Antonia Rados. Schirmherr ist an diesem Abend für den Initiativkreis ist der Architekt Burkhard Schrammen.

(dr)
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