Aktion Frühjahrsputz Die größte Volksbewegung der Stadt

Mönchengladbach · Gladbach soll die sauberste Großstadt Nordrhein-Westfalens werden - und alle packen mit an. Wenn am 14. März RP, GEM und Sparkasse zum Frühjahrsputz aufrufen, gibt es gute Chancen auf eine Rekordteilnahme. Wer mitmacht, wird belohnt.

 2600 Mönchengladbacher sammelten vergangenes Jahr 18 Tonnen Müll.

2600 Mönchengladbacher sammelten vergangenes Jahr 18 Tonnen Müll.

Foto: Detlef Ilgner

Wer neu nach Herrath zieht, lernt schnell, wann sich das ganze Dorf trifft. Zum Beispiel am 14. März, wenn der Frühjahrsputz der Rheinischen Post ansteht. Damit keiner den Termin vergisst, wirft der Verein für Heimat- und Denkmalpflege extra Flyer in die Briefkästen. Das Großreinemachen im äußersten Südwesten hat Tradition.

"Die Kleinsten, die mitmachen, gehen noch in den Kindergarten. Die Älteste war letztes Jahr 79 Jahre alt", erzählt Hilde Zettl, die Vorsitzende des Vereins. Und weil die Herrather so viel Frühjahrsputz-Erfahrung haben, sind sie auch logistisch bestens aufgestellt. Schließlich muss der gesammelte Müll irgendwie auf den Emil-Esser-Platz gebracht werden, wo er dann von der GEM abgeholt wird. "Die Kinder transportieren die gefundenen Sachen mit ihren Kettcars. Für große Teile stellen uns die Landwirte Fahrzeuge", sagt Zettl. Und noch eins wissen die Profis: Wer fleißig sammelt, sollte genug essen und trinken - und zwar Warmes. Drum gibt es in Herrath, vom Verein für Heimat- und Denkmalpflege organisiert, nach getaner Arbeit Erbsensuppe und warme Getränke.

 Gesammelt wurde quer durch die Stadt.

Gesammelt wurde quer durch die Stadt.

Foto: Ilgner

Belohnt werden sowieso alle Teilnehmer. Als Dankeschön gibt es einen Thermo-Trinkbecher. Den sponsort die Stadtsparkasse, die den Frühjahrsputz unterstützt. Und zwar nicht nur mit Geschenken, sondern mit eigener Tatkraft. "Wir werden wieder mit einem Team von Mitarbeitern sammeln", sagt Harald Wiedera. Die Sparkasse hat schon fast jeden Stadtteil gesäubert. Wo sie sich diesmal auf die Suche nach Müll in der Landschaft machen, steht noch nicht fest.

Auch die Politiker ziehen wieder Handschuhe an und nehmen die von der GEM zur Verfügung gestellten Greifzangen. Im vergangenen Jahr machten so viele Lokalpolitiker mit wie noch nie. Dass dies nicht allein mit der Kommunalwahl wenige Wochen später zu tun hatte, können sie jetzt beweisen. Jochen Klenner, Geschäftsführer der CDU, kündigt jedenfalls an: "Wir gehen wieder mit einem großen CDU-Team in den verschiedenen Stadtteilen an den Start. Wir haben versprochen, die Stadt sauberer zu machen und packen selbst an."

Der Frühjahrsputz ist einer der langlebigsten, umfassendsten und buntesten Volksbewegungen der Stadt. Viele Schulklassen sind dabei. Unter anderem auch diejenigen, die sich im Rahmen des Projekts "Clean ist cool" von RP und der Initiative "Clean up" im Unterricht mit dem Thema Sauberkeit beschäftigen. Firmen, Sportvereine, Kleingärtner, Schützen, Nachbarn und einzelne Familien machen mit. So wie Familie Ungermanns. Mit fünf Personen aus drei Generationen ziehen sie los. "Wir machen an der Stelle sauber, wo wir oft spazieren gehen und wo leider viel Müll herumliegt", sagt Joachim Ungermanns. 2013 waren die Ungermanns zum ersten Mal dabei - und haben diesmal lieber ein paar Müllsäcke bei der GEM angefordert. Eine der größten Gruppen dürften wieder die Windberger sein, die sich mit 130 Sammlern, darunter 80 Kindern der Annaschule, angekündigt haben. Wilfried Theißen von der GEM staunt über so viel Engagement: "Wir haben viele Wiederholungstäter. Aber es kommen auch jedes Jahr neue Gruppen dazu."

Die Anmeldung ist einfach: Eine kurze Nachricht über die Zahl der Sammler und das Gebiet genügt. Diese geht per Post an Rheinische Post, Lüpertzender Straße 161, 41061 Mönchengladbach, per Mail an aktionen.mg@rheinische-post.de oder per Fax an 02161 244269.

(RP)
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