Mönchengladbach Die Haushaltssperre des Landes gefährdet die Radstation

Mönchengladbach · 750 000 Euro will NRW für das Projekt am Mönchengladbacher Hauptbahnhof beisteuern. Doch jetzt ist nicht klar, wann das Geld kommt.

Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans hat den Mönchengladbacher Fahrradfahrern und der Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht - zumindest vorläufig. Von seiner Haushaltssperre, die er über den NRW-Etat verhängt hat, ist auch die geplante Radstation mit 666 Stellplätzen neben dem Mönchengladbacher Hauptbahnhof betroffen: Denn die 750 000 Euro, die das Land zu dem 1,15 Millionen Euro teuren Projekt zuschießen wird, kommen erst einmal nicht.

Das könnte bedeuten, dass der Bau vorerst verschoben wird. Es ist momentan nicht absehbar, wann Walter-Borjans die Haushaltssperre aufheben wird. Und eine Ungewissheit besteht auch, ob die Radstation dann noch in der Förderung bleibt. Denn der NRW-Finanzminister braucht Geld, um den NRW-Haushalt ausgeglichener gestalten zu können. Und auf einen plötzlichen Geldregen über Düsseldorf ist wenig bekannt.

Derzeit rechnen die städtischen Planer noch damit, dass die Finanzzuschüsse noch in diesem Jahr freigegeben werden. Erst wenn dies der Fall ist, kann die Stadt ihre Vorbereitungen beenden: erst Detailplanung, dann den Eigenanteil von rund 400 000 Euro im städtischen Etat absichern, die Arbeiten ausschreiben. Allerdings muss die Stadt das Projekt nicht neu erfinden: Eine Planung liegt längst vor. Noch wird mit einem Gebäude-Nachbarn verhandelt, der Einsprüche angemeldet hat. Sollte das Projekt kippen, wäre es der zweite Rückschlag für die Gladbacher Fahrradstation.

Schon 2013 hatte sich die Stadt Hoffnungen auf den Bau einer Fahrradstation im Hauptbahnhof gemacht. Doch damals hatte der Regionalrat, der eine Empfehlung aussprechen muss, das Vorhaben nicht in seine konkrete Planung einbezogen. Das folgte dann ein Jahr später. Die Radstation soll neben dem denkmalgeschützten Bahnhof und dem derzeit nicht genutzten privaten Parkhaus entstehen: Dabei ist nur ein kleiner Teil des T-förmigen Gebäudes sichtbar, der große Rest erstreckt sich im rückwärtigen Teil.

In Rheydt gibt es am Bahnhof bereits seit 2006 eine Fahrradstation, die über 206 Stellplätze verfügt. Ein Großteil ist von Dauerparkern belegt. Betreut wird die Station vom Diakonischen Werk, das für diese Aufgabe schwer auf dem Arbeitsmarkt zu vermittelnde junge Menschen beschäftigt, um sie in einen Arbeitsalltag einzuführen und ihnen eine Perspektive zu geben. Sie reinigen Räder und übernehmen unter Anleitung von Betreuern kleinere Reparaturen.

(RP)
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