Mönchengladbach Die Parteien werden jung: Roderich Busch (CDU) und Evamaria Enk (SPD)

Mönchengladbach · Sie ist 20 Jahre alt und macht eine duale Ausbildung bei der Kreisverwaltung Viersen. Er ist 21 Jahre alt und Bankkaufmann bei der Stadtsparkasse. Sie ist Mitglied der SPD, er gehört der CDU an. Was Evamaria Enk und Roderich Busch eint: Beide sind Vorsitzende von örtlichen Gliederungen ihrer jeweiligen Partei. Enk wurde bereits im März zur Chefin des SPD-Ortsvereins Rheindahlen/Holt (rund 70 Mitglieder) gewählt. Busch ist seit Dienstagabend Vorsitzender der Rheydter CDU (etwa 120 Mitglieder). Sie stehen beide für einen Trend der Parteien, die Verantwortung in jüngere, in ihrem Fall sogar in junge Hände zu geben. Nicht nur CDU und SPD machen dies: Bei den Grünen haben die Mitglieder gerade die 22-jährige Lena Zingsheim zur Landtagskandidatin gewählt.

 Evamaria Enk (20 Jahre) führt die SPD in Rheindahlen/Holt.

Evamaria Enk (20 Jahre) führt die SPD in Rheindahlen/Holt.

Foto: SPD

Wer sich mit den jungen Parteichefs unterhält, stellt so manche Gemeinsamkeiten fest. Roderich Busch ist zwar in München geboren worden und hat da sieben Jahre gelebt. Aber er sieht sich als Rheydter, hat die Grundschule Pahlkestraße und das Hugo-Junkers-Gymnasium besucht. Enk stammt aus Rheindahlen, hat ihr Abitur am Gymnasium am Geroweiher gemacht und zählt in der Familie nur überzeugte SPD-Anhänger: "Meine Großeltern, meine Eltern - alle tendieren zu den Sozialdemokraten." Beide sind der jeweiligen Partei vor einigen Jahren beigetreten und schnell in politische Ämter gerückt: in den Jugendorganisationen Junge Union und den Jusos sowieso, aber auch in den Vorstand der Ortsgliederung. Und beide sind von ihren Vorgängern - Wolfgang Wolff bei der CDU in Rheydt und Erika Gills in Rheindahlen/Holt - auf das Vorsitzendenamt vorbereitet worden. "Ich verdanke Wolfgang Wolff sehr viel und sehe ihn in dieser Funktion auch als Vorbild für mich", sagt Roderich Busch. Und wen wundert's, wenn Evamaria Enk sagt: "Ich werde mich an der Arbeit von Erika Gils orientieren." Beide können sich auch vorstellen, bei der nächsten Kommunalwahl 2020 für den Rat zu kandidieren.

Bis dahin will Enk - "Ich bin in der SPD eine pragmatische Linke" - sich mit ihren Parteifreunden um Ortspolitik kümmern, um die "Gestaltung des Marktplatzes und um Kulturangebote". Und Busch will unter anderem die Kommunikation innerhalb der Rheydter CDU "moderner aufstellen".

(RP)
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