Karneval in Mönchengladbach Die Pulvermeister diesmal doppelt jeck

Mönchengladbach · Blues Brothers, Miss Sophie und Butler James, Barbie und Ken - die närrischen Lokalpromis rockten den gelungenen Generalappell.

Generalappell der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach 2018
39 Bilder

Generalappell der Prinzengarde in Mönchengladbach

39 Bilder
Foto: Denisa Richters

Es ist quasi gute Pflicht, jedes Silvester "Dinner for One" anzusehen. Bei dem TV-Liebling der Deutschen speist Miss Sophie mit vier Gästen, die es gar nicht gibt und in deren Rolle ihr Butler James schlüpft. Jahr für Jahr. Betrunken trägt er die Dame des Hauses schließlich ins Schlafgemach. Seit Samstag kennen rund 300 Gladbacher ein Imitat, das fast besser ist als das Original. Dargeboten beim Generalappell der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. So wie "Dinner for One" zu Silvester, gehört zu dieser Veranstaltung in der Kaiser-Friedrich-Halle ein besonderer Höhepunkt: die Show der Pulvermeister.

Dabei handelt es sich um eine Truppe lokaler Prominenter, die nicht davor zurückschrecken, sich mit einem professionell einstudierten Programm richtig bekloppt zu machen. Höhepunkt dieses Höhepunkts war diesmal "Dinner for One" auf Gladbacher Art. Köstlich Bolten-Chef Michael Hollmann als Miss Sophie mit maskuliner Stimme und reichlich Bier und Schnaps im Repertoire; als Butler James umwerfend komisch Professor Christoph Müller-Leisse, im normalen Leben Chefarzt der Radiologie im Maria Hilf. Er musste im Namen der fiktiven Gäste trinken und sie imitieren. Am Tisch saßen: Ex-IHK-Präsident Heinz Schmidt, selbst Pulvermeister und bekennender Weingenießer ("Leck mich en de Täsch, was für ein Abgang!"), Borussia-Präsident Rolf Königs ("Nicht reden, machen, Miss Sophie!"), MKV-Chef Bernd Gothe und Karnevals-Urgestein Horst Trumm. Ihren betrunkenen Butler trug diesmal übrigens Miss Sophie über die Schlafzimmerschwelle.

Es war nur eines von vielen Paaren bei den Pulvermeistern, dem Sessionsmotto "Immer zu zweit - Halt Pohl und All Rheydt!" entsprechend. Da gab es Kleopatra (Bürgermeister Michael Schroeren) und Caesar (NEW-Chef Frank Kindervatter), Barbie (Architekt Burkhard Schrammen) und Ken (Müller-Leisse), Don Camillo (Heinz Schmidt) und Peppone (Jürgen Steinmetz, IHK), das Funkenmariechen von Kebekus (Friedhelm Kirchhartz) begleitet von Brings (u.a. Ralf Dürselen und Gert Kartheuser), Asterix (Stephan Schippers) und Obelix (Hollmann), Max (Kartheuser) und Moritz (Dürselen) sowie Fred Feuerstein (Heinz Schnock) und seine Wilma (Ulrich Hillekamp). GEM-Chefin Gabi Teufel war die rasante Vortänzerin zu Boney M. und Gabalier. Hans-Jürgen Schnaß (Mags) und SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs, gaben "Everybody needs somebody" von den Blues Brothers - auch sie mindestens so gut wie die Originale, der Aufnahme in die exklusive Riege der Pulvermeister stand nicht im Weg. Einer fehlte, der sonst für jeden guten Spaß zu haben ist: Horst Thoren, Pulvermeister der ersten Stunde, wollte eine Woche nach der Beisetzung seines Vaters nicht auf der Bühne stehen.

Der Abend, durch den der neue Gardepräsident Frank Eibenberger flankiert von dem Vorsitzenden Norbert Bude führte, war auch sonst rundum gelungen: beeindruckend der Auftritt der Tanzgarde und der Ruhr-Garde, witzig der Imitator Jörg Hammerschmid, kurzweilig das neue Trio "Frei Schnüss" mit Barbara Gersmann, Jennifer Hüpkes und Axel Ladleif. Neuer Generalappellmeister ist Peter Homann, er folgt auf Stefan Wimmers.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort