Mönchengladbach DoDo geht seit 50 Jahren mit der Mode

Mönchengladbach · Das Modehaus an der Friedrichstraße feiert Ende Mai sein goldenes Jubiläum. An der Waldhausener Straße gegründet, zog es später in den Lichthof. Zu den Kunden gehörte unter anderem Günter Netzer. Und es gab große Modenschauen.

 Klaus-Peter Erens in seinem Geschäft an der Friedrichstraße. Unten: Modenschau im Lichthof (l.) 1981 und im Porsche-Zentrum Willich.

Klaus-Peter Erens in seinem Geschäft an der Friedrichstraße. Unten: Modenschau im Lichthof (l.) 1981 und im Porsche-Zentrum Willich.

Foto: Ilgner, Privat (2)

Wenn Klaus-Peter Erens früher in seinem Ladenlokal an der Waldhausener Straße stand, dann florierte das hippe Leben. Besucher aus dem gesamten Rheinland strömten nach Mönchengladbach, um in den Läden einzukaufen und in den umliegenden Bars zu feiern. Das lag natürlich vor allem an Günter Netzer. Dessen legendäres Lovers Lane war nur zwei Häuser weiter. Das DoDo, das Modehaus von Klaus-Peter Erens, war entsprechend gut besucht. "Manchmal kam auch Günter Netzer vorbei", erzählt Erens. Mit dem DoDo, das am 27. Mai 1967 gegründet wurde, steht der Unternehmer für ein Stück Stadtgeschichte. Er war stets dort, wo das Leben pulsierte und immer im Trend der Zeit.

Mönchengladbach: DoDo geht seit 50 Jahren mit der Mode
Foto: DoDo-Moden

"Ich habe früher als Einkäufer für einen großen Konzern gearbeitet. Meine damalige Frau hatte die Idee, ein eigenes Geschäft zu eröffnen", erzählt Erens. Bekannte von ihm besaßen ein Ladenlokal an der Waldhausener Straße, in das er einziehen konnte. Nur der richtige Name fehlte noch. Als Erens mit Verwandten zusammensaß, arbeitete man an dem Problem. Irgendwann fiel der Name DoDo. "Das gefiel mir sofort. Der Name ist kurz und einprägsam. Dass es einmal einen Vogel gab, der auch Dodo hieß, ist mir erst später aufgefallen", erzählt Erens. Das Publikum an der Waldhausener Straße war so gemischt wie das Warensortiment. Es gab Bekleidung für Damen und Herren. Die ersten Jahre nach der Geschäftsgründung liefen gut an.

Mönchengladbach: DoDo geht seit 50 Jahren mit der Mode
Foto: DoDo-Moden

Dann erfuhr Klaus-Peter Erens, dass im Lichthof eine ehemalige Bar leer stand. Zwei Jahre nach der Gründung an der Waldhausener Straße übernahm er das Ladenlokal in Deutschlands ältester überdachter Einkaufsstraße. "Wir waren von oben aus gesehen das zweite Geschäft auf der rechten Seite", beschreibt Erens die Lage. Den Umbau von Bar zu Modehaus hat er selber finanziert. Gleiches passierte Jahre später noch einmal. Als das Modehaus Jäger in der Mitte des Lichthofs schloss, wurden zwei Ladenlokale, die direkt nebeneinander lagen, frei. Klaus-Peter Erens übernahm sie 1973. Doch zwei einzelne Räumlichkeiten waren unpraktisch. Also entschloss sich der Unternehmer zu einem großen Schritt. 1981 ließ er die Wand zwischen den Geschäften durchbrechen. Die Fassade des Geschäfts veränderte sich auch. Aus Fenstern, die recht klein waren, wurde eine durchgängige Glasfassade bis zum Boden. Das DoDo, das ohnehin ein Begriff im Rheinland war und weitere Filialen in Krefeld und Viersen hatte, wurde noch moderner. "Wir hatten immer exklusive Ware von Herstellern aus Italien und Frankreich", erzählt Erens.

Die Modenschauen waren sehr gut besucht und oft ausverkauft. "Wir haben eine Modenschau mitten im Lichthof gemacht und dafür einen roten Teppich ausgerollt. Außerdem hatten wir Schauen in der Kaiser-Friedrich-Halle und im Porsche-Zentrum in Willich", erzählt Erens. Der Lichthof stand für teure und hochwertige Waren. Umso mehr schmerzte es Erens, als die Einkaufsstraße abgerissen wurde. Das DoDo gehörte zu den letzten verbliebenen Mietern. Die Zukunft war zunächst ungewiss. "Wir fanden ein Ladenlokal an der Hauptstraße in Rheydt. Das erwies sich aber als die falsche Lösung, weil unsere Kunden nicht mit nach Rheydt gehen wollten", sagt Erens.

Als klar war, dass sich das Geschäft in Rheydt nicht lohnt, erfuhr er von einem Ladenlokal an der Friedrichstraße 5, das gerade leer stand. Dort zog der Unternehmer ein und startete noch einmal neu. Zwar gehören heute weder Herrenmode noch Pelze zum Sortiment, doch exklusiv und modern ist die Ware noch immer. "In 50 Jahren hat sich vieles verändert. Nicht nur die Mode. Früher stand man im Anzug im Geschäft. Heute kleidet man sich leger", sagt Erens. Wert auf das Bedienen seiner Kunden legt er aber nach wie vor. Und dafür beschäftigt er ausgebildetes Fachpersonal. Das Jubiläum feiert das DoDo am Samstag, 27. Mai, und lädt Kunden zum Sektempfang ein. Es gibt Rabattaktionen zum Jubiläum.

(RP)
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