Mönchengladbach Doppeljubiläum in der Citykirche

Mönchengladbach · Für Samstag, 14. Oktober, 14 Uhr, lädt der Verein Wohlfahrt zur Doppeljubiläumsfeier des Anna-Schiller-Hauses und des Bruno-Lelieveld-Hauses in die Citykirche am Alter Markt ein. "Wir möchten diese beiden großartigen Einrichtungen feiern, bekannter machen und dafür Sorge tragen, dass die Namensgeber nicht in Vergessenheit geraten", sagt Martin Dalz vom Vorstand des Vereins Wohlfahrt.

Das Bruno-Lelieveld-Haus ist ein Tagestreff für Wohnungslose, den jeden Tag bis zu 100 Menschen besuchen. Hier können sie ihre Grundbedürfnisse stillen, sich waschen, etwas essen und trinken, sich neu einkleiden und mit anderen Menschen ins Gespräch kommen. Das Haus an der Erzbergerstraße 8 wurde 1992 eröffnet. Namensgeber war Bruno Lelieveld. Der 1989 verstorbene Pfarrer war sehr beliebt. "Es gibt zahlreiche liebenswerte Anekdoten zu diesem äußerst unkonventionellen Pfarrer", betont Dalz. Auch in den Kreisen der Obdachlosen war Lelieveld hoch angesehen. "Auch wenn er selbst nicht viel hatte, gewährte er Unterschlupf und gab sozusagen sein letztes Hemd." Selbstredend, dass dieses Haus nach ihm benannt wurde.

Auch das Anna-Schiller-Haus und seine Namensgeberin sollen am 14. Oktober gefeiert werden. Bereits seit 20 Jahren bietet die Einrichtung an der Bettrather Straße 70a stationäre Hilfe für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. Anna Schiller war Gemeindemitglied der alten Hauptpfarre. Obwohl sie selbst nicht wohlhabend war, spendete sie oft kleinere oder auch größere Beträge. Als sie kurz vor ihrem Tod im Jahre 1976 von ihrer wohlhabenden Schwester erbte, wollte sie nichts davon für sich behalten und spendete der Pfarre "alles für die Armen". Dieses selbstlose Handeln ermöglichte Kauf und Umbau des Hauses und so bis heute die Betreuung der Obdachlosen. Im Rahmen der Feierlichkeiten am 14. Oktober sollen die Namensgeber nun gebührend gefeiert werden. Ein früherer Freund Lelievelds wird eine Rede halten und mit Worten und Geschichten an die Persönlichkeit erinnern. Aber auch die eigentlichen Hauptpersonen sollen an diesem Nachmittag ins Spiel gebracht werden - die Hilfsbedürftigen nämlich. Im Vorhinein wurden ehrliche und treffende Zitate der Wohnungslosen in Bezug auf die Einrichtungen festgehalten. Grafiker Christian Bauer hat die Worte auf farbige Kacheln gebracht, die die Besucher am Tag der Feierlichkeit in der Citykirche in Form eines "Zitateweges" entlangschreiten können. Mit diesem Weg möchten die Veranstalter den Hilfsbedürftigen eine Stimme geben. "Leider trauen sich diese Menschen oftmals nicht zu solchen Veranstaltungen", sagt Dalz. "Liest man sich die Zitate durch, kann man wirklich viel von ihnen lernen."

Musikalisch wird die Veranstaltung vom Ensemble Fallalei, das Musik aus verschiedenen Jahrhunderten spielen wird, begleitet.

(sikr)
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