Mönchengladbach Dreh für Kerkeling-Film in Gerkerath

Mönchengladbach · Die Biografie des Komikers Hape Kerkeling wird verfilmt. Einige Szenen nimmt das Produktionsteam in Gladbach auf.

 Oben: In dem alten Haus und dem idyllischen Garten in Gerkerath werden einige Szenen aufgenommen. Unten links: Selbstbewusst steht der neunjährige Julius Weckauf zwischen den Hauptdarstellern des Films "Der Junge muss an die frische Luft". Unten rechts: Der Film, der unter der Regie von Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika") entsteht, basiert auf den Memoiren des Komikers Hape Kerkeling.

Oben: In dem alten Haus und dem idyllischen Garten in Gerkerath werden einige Szenen aufgenommen. Unten links: Selbstbewusst steht der neunjährige Julius Weckauf zwischen den Hauptdarstellern des Films "Der Junge muss an die frische Luft". Unten rechts: Der Film, der unter der Regie von Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika") entsteht, basiert auf den Memoiren des Komikers Hape Kerkeling.

Foto: Stadtsparkasse, Kandzorra, Bauer

Der Junge muss an die frische Luft: So heißt die Verfilmung der Biografie des Komikers Hape Kerkeling, die ab Weihnachten 2018 in den Kinos zu sehen sein wird. Gedreht wird hauptsächlich im Ruhrgebiet, aber auch eine kleine Honschaft im Rheindahlener Land wird zum Schauplatz. Im und um das Haus Nr. 91 in Gerkerath, das von der Stadtsparkasse zum Verkauf angeboten wird, werden in Kürze Kamerateams zu sehen sein. Denn in dem Haus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das von der Straße aus gar nicht wirklich zu sehen ist, wird Hapes lebenslustige Tante Gertrud wohnen. In dem alten Garten sollen dem Vernehmen nach Sequenzen gedreht werden, außerdem auf der dörflichen Straße vor dem Anwesen. Vorstellbar, dass genau in diesem idyllischen Ort der Junge an die frische Luft geschickt wird.

Diesen jungen Hape Kerkeling spielt der neunjährige Julius Weckauf aus Jüchen-Hochneukirch. Bis vor einigen Wochen hatte der Schüler mit Schauspiel noch gar nichts am Hut. Bei einem Casting im April war er von der Regisseurin Caroline Link entdeckt worden, die sich - wie sie sagt - in den pummeligen Jungen "verknallt" hat. Julius Weckauf hatte sich gegen 400 Mitbewerber durchsetzen können.

Mönchengladbach: Dreh für Kerkeling-Film in Gerkerath
Foto: Kandzorra Christian

Die 2003 mit einem Oscar für ihren Film "Nirgendwo in Afrika" prämierte Regisseurin Caroline Link ist sich sicher: Julius Weckauf ist genau der Richtige für den Film über die Kindheit von Hape Kerkeling, der zu den beliebtesten Komikern Deutschlands zählt. "Beim ersten Casting hatte ich noch Zweifel. Aber dann wurde Julius immer offener und witziger. Er kann aber auch auf Dinge reagieren, die nicht lustig sind, was für den Film sehr wichtig ist", sagt die Regisseurin, die an ihm auch schätzt, dass er für sein Alter sprachlich ausgesprochen fit ist. Zudem stimme das Äußere: Der Kleine ist ein echter "Wonneproppen".

Ob das der Beginn einer steilen Schauspiel-Karriere ist? "Das weiß ich noch nicht", sagt Julius, der zu den Dreharbeiten von seinen Eltern Simone und Bernd Weckauf begleitet wird. "Ich lasse es einfach mal auf mich zukommen." Tatsächlich sind sich seine Schauspielkollegen - mit ihm drehen unter anderem der aus dem Frankfurter "Tatort" bekannte Schauspieler Joachim Król, Luise Heyer, Sönke Möhring, Elena Uhlig und Hedi Kriegeskotte - einig, dass der Junge durchaus das Zeug dazu hat. Sie loben ihn, beschreiben Julius als neugierig, aufgeschlossen und konzentriert. Und sogar Hape Kerkeling persönlich zeigt sich begeistert. Auf Anfrage unserer Redaktion sagt er: "Der kleine Hauptdarsteller hat Witz, Charme und ist sehr talentiert." Die Regisseurin widme sich dem Stoff mit viel Zuneigung und all ihrem Können, zudem bestünden ihr Team und der Cast aus den Besten der Branche. "Das sind beste Voraussetzungen für einen guten Film", sagt Hape Kerkeling. "Ich drücke die Daumen."

Mönchengladbach: Dreh für Kerkeling-Film in Gerkerath
Foto: Hans-Juergen Bauer

Der Komiker hatte Julius bei den ersten Dreharbeiten in Berlin kennengelernt. Julius berichtet: "Hape ist sehr sympathisch und war ganz normal." Er sei aber nur kurz bei den Dreharbeiten gewesen. "Er wollte nicht im Weg stehen", sagt Julius, dem der Name Hape Kerkeling Anfang des Jahres noch gar kein Begriff war. "Ich kannte Horst Schlämmer, den fand ich auch immer witzig. Ich wusste aber nicht, dass das in Wirklichkeit Hape Kerkeling ist. Später habe ich dann eine gewisse Ähnlichkeit erkannt."

Unabhängig vom Aussehen gibt es zwischen dem kleinen Kino-Hape und dem echten Hape Kerkeling eine Gemeinsamkeit: Beide sind in Geschäften groß geworden - Hape Kerkeling im Tante-Emma-Laden seiner Großmutter Änne und Julius Weckauf im Schreibwaren-Geschäft seiner Eltern. In Gerkerath warten die Bewohner gespannt auf die Ankunft des Filmteams. Sicher ist: In der kommenden Woche wird in dem Ort ganz schön was los sein

(RP)
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