Mönchengladbach Drei Schlösser in drei Stunden

Mönchengladbach · Rheydt, Dyck, Wickrath. Unser Autor beschreibt eine Tages-Radtour zu den Schlössern in der Region.

Schloss Rheydt ist ein guter Ausgangspunkt, findet Thomas Claßen. Hier gibt es nicht nur Parkplätze, hier hält auch ein Bus.

Schloss Rheydt ist ein guter Ausgangspunkt, findet Thomas Claßen. Hier gibt es nicht nur Parkplätze, hier hält auch ein Bus.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Schloss Rheydt ist ein guter Startplatz, hier hält die 016, und es gibt reichlich Parkplätze. An der Schlossbrücke radeln wir auf dem roten Sandweg erst einmal gemächlich - wegen der Fußgänger, die auch den schönen Wald und die Alte Rheydter Niers genießen.

An der Y-Kreuzung halten wir uns rechts neben dem malerischen Flüsschen bis zur neuen Niers, die wir schon nach 200 Metern über die schmale Holzbrücke wieder verlassen. Am Waldende geht es rechts auf die schmale Asphaltstraße, vorbei am Hinterhof der ältesten Altbierbrauerei. Wenn rechter Hand ein meterhoher Schlagholzstapel liegt, biegen wir links ab.

 Bei den Schilfgrasflächen am Schloss Dyck sollte man sich Zeit für einen Spaziergang nehmen.

Bei den Schilfgrasflächen am Schloss Dyck sollte man sich Zeit für einen Spaziergang nehmen.

Foto: Thomas Maria Claßen

Wir sehen den Knotenpunkt (KP) 36 und vor uns die Brücke über die L 31, fahren dahinter an der T-Kreuzung links und vor der Kapelle rechts in den Hoppbruch. Auf dem festen Waldweg folgen wir den roten Radpfeilen durch den lichten Mischwald, am Teich von Haus Horst entlang, durch Steinhausen, links um Liedberg herum, am Knotenpunkt 54 weiter Richtung Jüchen.

Im Zickzack durch Rubbelrath erreichen wir über den Knotenpunkt 02 Schloss Dyck (KP 03) und seine sehenswerten Gartenanlagen. Wenn Sie einen Besuch einplanen, nehmen Sie sich auch Zeit für einen Spaziergang durch die weiten Schilfgrasflächen.

Die junge Niers am Finkenberger Bruch. Hier ist ein Biotop, das zum Rasten einlädt.

Die junge Niers am Finkenberger Bruch. Hier ist ein Biotop, das zum Rasten einlädt.

Foto: Thomas Maria Classen

Zwischen Obstplantagen fahren wir leicht bergauf neben der K 25 bis Aldenhoven, hinter dem weißen Fachwerkhaus biegen wir links in die Königstraße und lassen unsere Räder talwärts rollen. Vor dem Jüchener Bach fahren wir rechts und immer nah am Bach durch Bedburdyck. Wenn uns der Bach verlässt, bleiben wir auf der Route neben unzähligen Kopfweiden bis zum Knotenpunkt 22.

In Herberath treffen wir wieder auf einen Bach, ein alter Bekannter, Sie ahnen es sicher, der Jüchener Bach hat uns eingeholt, begleitet uns durch ganz Jüchen (KP 23 und 15) unter der A 44 hindurch nach Hochneukirch. Vorbei an mächtigen Silotürmen, biegen wir am Knotenpunkt 18 Richtung Erkelenz ab, immer dem Lenker hinterher aus dem Ort heraus auf die K19 und über die A 46. Vor der Kompostierungsanlage ins Feld und dahinter durch den Windpark Wanlo. In der Ferne erkennen wir zwischen den weißen Windrädern am Horizont einen riesigen Braunkohlebagger.

Die Kastanienallee verbindet Schloss Dyck mit dem Nikolauskloster. Sie wurde 1811 angelegt.

Die Kastanienallee verbindet Schloss Dyck mit dem Nikolauskloster. Sie wurde 1811 angelegt.

Foto: Thomas Maria Claßen

Hinter der A61 fahren wir rechts in die Wanloer Plattenstraße, und biegen nach 100 Metern hinter Haus Nr. 41 in die schmale Gasse ein, die uns schnell wieder aufs offene Land, über die Niers und unter der A 46 durch führt. Am Finkenberger Bruch mit der neuen Niersquelle schlängelt sich die junge Niers noch ganz schmal durchs feuchte Grün. Nun sind wir auf dem Niersradwanderweg, der über 117 Kilometer nah an der Niers bis zu ihrer Mündung in der Maas bei Gennep in die Niederlande führt.

Mönchengladbach: Drei Schlösser in drei Stunden
Foto: Thomas Maria Claßen

Wir folgen dem Flüsschen und den Pfeilen durch Wickrathberg, den Niersbruch, am Schlossbad vorbei, über die L 39 zum Wickrather Schloss. Wenn wir uns umsehen wollen, genießen wir einen kurzen Spaziergang mit Blick in die historischen Stallungen.

Im Uhrzeigersinn umrunden wir dann auf der Allee die fünfeckige Anlage und fahren um die Reithalle herum zur Unterführung der A 61. Am Saarhof vorbei, biegen wir vor der Bahnlinie links ab und lassen unsere Räder talwärts rollen. Bitte nicht zu schnell, der Weg zur Niers herab ist schon mal schmierig-glatt. Hinter der kleinen Bogenbrücke steigen wir ab und führen unsere Räder ein paar Schritte durch den engen Nierstunnel.

Immer am Fluss entlang befahren wir den Niersgrünzug durch Odenkirchen (KP12) und den Beller Bruch. In Mülfort geht es über die Mülgaustraße, zwischen den Schulgebäude hindurch und am Knotenpunkt 11 vorbei Richtung Bresges Park.

An Zoppenbroich nutzen wir die Verkehrsinsel für den Straßenwechsel und fahren wieder auf den Niersweg zum Hochwasserrückhaltebecken Geneicken. Vor dem zweiten Becken biegen wir links ab, folgen getreu den roten Pfeilen, die uns nach 41,6 Kilometer zum Knotenpunkt 10 an unserem Startpunkt führen. Die Anlage von Schloss Rheydt kann frei besichtigt werden, das Museum mit Exponaten der Renaissance- und Barockzeit und zur Textilgeschichte nimmt Eintritt.

Ach ja, wo können Sie einkehren? Keine Sorge, fast überall finden Sie eine Gelegenheit, ob Eis- oder Bauerncafé, Pizzaterrasse, Schlossrestaurant oder Kuhstallkneipe und irgendwo ist immer Dorf- oder Schützenfest. Oder Sie essen ein Brot auf einer Bank an ihrer Lieblingsstätte.

Thomas Maria Claßen ist begeisterter Radfahrer und Autor der Bücher: - "Radeln für die Seele. Wohlfühltouren Niederrhein" Droste Verlag, 192 Seiten, 15 schöne Tourideen zwischen Emmerich und Heinsberg, ISBN 978-3-7700-2058-4, 16,99 Euro - "Felgenkiller" Fahrradkrimi, Taschenbuch, 308 Seiten, ISBN 978-3-9611123-1-9, zwölf Euro

(RP)
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