Mönchengladbach Dutzende Liter Altöl in Rheydt ausgekippt

Mönchengladbach · Ein Tiefbauunternehmen musste in aller Eile den Boden ausheben. Der Verursacher ist unbekannt.

 Joggerin Melissa Ueberfeld entdeckte die Öl-Kanister, die zum Teil bereits ausgelaufen waren, und meldete dies der Stadt.

Joggerin Melissa Ueberfeld entdeckte die Öl-Kanister, die zum Teil bereits ausgelaufen waren, und meldete dies der Stadt.

Foto: Melissa Ueberfeld

Die schwarze Lache ist mehrere Quadratmeter groß, und die schmierige Substanz ist in den Boden gesickert: Illegal entsorgtes Altöl hat gestern Morgen für einen Einsatz der Umweltbehörde in Rheydt gesorgt. Unbekannte hatten auf einem Grundstück an der Eisenbahnstraße drei jeweils 50 Liter große Kanister mit Altöl entsorgt. Die Kanister waren geöffnet, ein Großteil des Schadstoffes war bereits ausgelaufen. "Das bedeutete eine große Gefahr für das Grundwasser", sagte Stadtsprecher Dirk Rütten. Ein Tropfen Öl kann etwa 600 Liter Wasser verunreinigen. Der Außendienst des Fachbereichs Umwelt beauftragte ein Tiefbauunternehmen, das gestern bereits den mit Öl verseuchten Boden auskofferte und das betroffene Erdreich entsorgte.

Entdeckt worden war die Öl-Lache von einer Joggerin. Melissa Ueberfeld war dort erstmals unterwegs, entdeckte die Öl-Kanister und eine ganze Reihe weiterer Abfälle und meldete dies sofort beim städtischen Fachbereich Umwelt. "Der ganze Platz ist vermüllt, aber als ich die Öl-Kanister gesehen habe, war ich wirklich geschockt", sagte sie unserer Redaktion. Stadtsprecher Rütten dankte der Melderin, durch die womöglich eine Belastung im Grundwasser verhindert werden konnte.

Wer das Altöl dort illegal entsorgt hat, ist noch unbekannt. Auch ist nicht klar, seit wann die Kanister dort liegen. Die Stadt bittet Zeugen und speziell Anwohner, die etwas beobachtet haben, sich beim Fachbereich Umwelt unter der Telefonnummer 02161 258240 zu melden. Sollte ein Verursacher erwischt werden, dürfte es teuer werden für ihn. Allein der Einsatz des Tiefbauunternehmens hat mehrere tausend Euro gekostet, hinzu kommen deftige Bußgelder. Wer Mineralöl in oberirdisches Gewässer oder Grundwasser einleitet, muss in Nordrhein-Westfalen mit einer Strafe von bis zu 50.000 Euro rechnen. Bei abgelagertem Altöl kann das Bußgeld bei einer Menge von mehr als 20 Litern bis zu 5100 Euro betragen. Womöglich handelt es sich sogar um eine Straftat. Das Strafgesetzbuch sieht jedenfalls für Bodenverunreinigungen und unerlaubten Umgang mit Abfällen eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahre vor.

Das Grundstück ist direkt an den Bahngleisen gelegen. Es gehört zu einem Teil der Deutschen Bahn AG. Der Teil, auf dem die Öl-Kanister gefunden wurden, ist inzwischen an die Immobilien-Firma Aurelis verkauft - jenes Unternehmen, dem auch das Areal der City Ost gehörte. Aurelis war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort