Mönchengladbach/Erkelenz Ehemann gesteht Tötung seiner Frau

Der Prozess um die Tötung einer 64-jährigen Bankkauffrau aus Erkelenz begann mit einem Geständnis des Ehemanns. Der 68-jährige gab am Mittwoch vor dem Landgericht Mönchengladbach zu, seine Frau nach einem Streit um Geld erwürgt und die Leiche anschließend in einem Waldstück bei Hückelhoven verbrannt zu haben.

Der frühere Prokurist einer großen Düsseldorfer Bank schilderte die Tat allerdings als Unglücksfall. Den Tod seiner Frau habe er nicht gewollt, sagte der Angeklagte. Der Tat war nach Angaben des 68-Jährigen ein Streit um die finanzielle Situation des Ehepaares vorausgegangen.

So habe der verheiratete 42-Jährige von seinen Eltern ein monatliches Taschengeld von 600 Euro erhalten. Zudem sei man für alle größeren Ausgaben des Sohnes aufgekommen, der nach seinem Hauptschulabschluss als Tankwart arbeitete, zuletzt allerdings nur noch Gelegenheitsjobs hatte. Die Unterstützung des Sohnes habe dazu geführt, dass die Familie Kredite aufnehmen musste.

Am Tattag habe diese Situation zum Streit geführt. Der Angeklagte erklärte, seine Frau habe ihn massiv beschimpft und beleidigt. Daraufhin habe er sie beruhigen wollen. Er habe ihr den Mund zugehalten, sei dann an ihren Hals geraten und habe sie offenbar erwürgt. An die eigentliche Tat konnte sich der 68-Jährige auch auf Nachfragen des Gerichts nicht genau erinnern. Einige Tage später brachte er die Tote mit seinem Geländewagen in ein Waldstück, übergoss dort die Leiche mit Benzin und zündete sie an.

Die Polizei war dem 68-Jährigen erst nach einem Hinweis des Sohnes auf die Spur gekommen. Der 42-Jährige hatte den Ermittlern von einem merkwürdigen Verhalten seines Vaters berichtet. Anschließend hatte die Polizei das Haus der Familie durchsucht, dabei hatten Leichenspürhunde angeschlagen.

Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen dem Mann bis zu 15 Jahre Haft. Das Mönchengladbacher Landgericht hat für den Prozess sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Anfang Mai verkündet werden.

(DDP/tme)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort