Mönchengladbach Eier-Weitwurf für den neuen Rasen

Mönchengladbach · Es geht um die Finanzierung des neuen Spielfelds in Hehn. Der Erlös aus dem lustigen Wettbewerb fließt in die Anlage.

 Auf die richtige Technik kommt es an. Drei Disziplinen mussten die Teilnehmer bewältigen. Die etwa 100 Zuschauer hatten riesig viel Spaß an dem Wettbewerb.

Auf die richtige Technik kommt es an. Drei Disziplinen mussten die Teilnehmer bewältigen. Die etwa 100 Zuschauer hatten riesig viel Spaß an dem Wettbewerb.

Foto: Detlef Ilgner

Hochkonzentriert holt Hans-Joachim Vetten ein Ei aus dem Karton. Rundherum liegen bereits die zerschlagenen, gekochten Eier der vorherigen Runden. Von den ursprünglich sechs Eiern, davon ein rohes, haben sich die beiden Kontrahenten bereits vier abwechselnd an die Stirn geschlagen, so dass nur noch zwei übriggeblieben sind. Sein Gegenüber, Vereinskollege Thomas Evers, grinst, wähnt er sich beim "Match-Ei" dem Sieg schon nahe. Der Präsident der DJK Hehn entscheidet sich - falsch. Das rohe Ei spritzt von der Stirn Vettens in alle Richtungen. Der Sieg geht an Organisator Evers, unter Jubel und Lachen der 100 Zuschauer auf dem Feld neben der Turnhalle in Hehn. Selbstverständlich wurden nur Eier benutzt, die zum Verzehr nicht mehr geeignet waren.

Das Russische-Eier-Roulette sorgt in jedem Duell für Spannung. Das Roulette ist neben dem Weitwurf und der Staffel eine - und die lustigste - der drei Disziplinen der Deutschen Eier-Weitwurf Meisterschaften, die in Hehn gemeinsam mit der World Egg Throwing Federation ausgetragen wurden - mit internationaler Beteiligung.

Mit dabei war der Kanadier Ted Moens. Seine Tochter Jolie gewann 2017 die Weltmeisterschaft im englischen Swaton, der Heimatstadt der Federation. "Ich habe bei der Weltmeisterschaft davon gehört und habe mir überlegt, dieses Turnier mit einer Deutschland-Reise zu verbinden", sagt der Mann aus Vancouver.

Mit dabei hat er den Ex-Weltmeister Tyler Hislop. "Im Vordergrund steht der Spaß, aber ein wenig sportlicher Ehrgeiz ist auch dabei", sagt Hislop lächelnd, selbst nach seiner Niederlage in der K.O.-Runde. Im Finale um drei Titel, den Hehner-, den Stadt- und den Deutschland-Titel, geht ein Ei nach dem anderen zu Bruch. Am Ende zieht Peter Schatten den Kürzeren und kürte Stefan Quasten damit zum Dreifach-Meister.

Beim Werfen kommt es eher auf die richtige Wurf- und Fang-Technik als auf das Glück an, da das rohe Ei gänzlich unversehrt bleiben muss, um gewertet zu werden. Die Zweier-Teams fangen bei einer Entfernung von zehn Metern an. " "Die Kanadier werfen im hohen Bogen und bremsen das Ei mit einer langen Bewegung ab", sagt Evers. Andere federn das Ei seitlich ab.

Hat man die Technik raus, schaffen auch Anfänger eine Distanz von 20 bis 30 Metern. Im Finale sichern sich Timo Losch und Henri Jansen nicht nur die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Swaton, sondern mit einer Distanz von 50,80 Metern den Deutschen Rekord im Eier-Weitwurf.

Es geht um den dringend benötigten Kunstrasenplatz in Hehn. Der muss finanziert werden. "Wir hatten schon mal vor, an der Eier-WM teilzunehmen, aber das klappte nicht", sagt Evers. Da der Kontakt damit hergestellt war, holte man sich die Meisterschaft einfach nach Hause. Nach Hehn.

(RP)
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