Mönchengladbach Ein brandneuer Koffer zur Brandschutzerziehung

Mönchengladbach · Feuerwehr und Provinzial Rheinland kooperieren seit langem. Nun spendete die Versicherung einen Brandschutzkoffer.

 Tristan Krieger (Verband der Feuerwehren in NRW), Thorsten Gornik (Berufsfeuerwehr) und Matthias Skibar (Provinzial).

Tristan Krieger (Verband der Feuerwehren in NRW), Thorsten Gornik (Berufsfeuerwehr) und Matthias Skibar (Provinzial).

Foto: Dominik Lauter

Die Angst vor dem Feuer ist in den meisten Menschen schon von klein auf tief verwurzelt. In Gefahrensituationen behindert das aber korrektes Verhalten und führt oft zu panischen und vorschnellen Entscheidungen - häufig auch aufgrund von Halbwissen. Um dem entgegenzuwirken und vor allem Kinder schon früh für Feuer und Brandschutz zu sensibilisieren, spendete die Provinzial Rheinland der Gladbacher Feuerwehr nun einen neuen Brandschutzkoffer. Die Idee ist zwar nicht neu, aber der neu aufgelegte Koffer soll die Brandschutzerziehung authentisch, praxisnah und nachhaltig gestalten. Der "brandneue" Koffer samt Schenkungsurkunde wurde nun offiziell übergeben. Der Brandschutzkoffer beinhaltet viele nützliche Dinge, um den Kindern die Berührungsängste zu nehmen. Darunter befindet sich ein Rauchwarnmelder, ein Notknopf, wie er in den meisten Einrichtungen zu finden ist, sowie Kinderfinder (ein leuchtender Aufkleber für Kinderzimmertüren, der Feuerwehrleuten im Ernstfall zeigt, wo sich Kinder aufhalten könnten) und Fluchthaube. Außerdem ist im Koffer eine Telefonanlage eingebaut, mit der die Kinder einen Notruf simulieren können. Eine Moderationsmappe mit einer kindgerechten Bilderstrecke sowie ein Feuerwehr-Bastelbogen sollen die Kinder darüber hinaus mit dem Thema vertraut machen. "Die Kollegen erklären den Kindern, wie man sich im Notfall verhalten sollte", sagt Thorsten Gornik von der Berufsfeuerwehr. "Leider sind die Zahlen der Freiwilligen, die die Besuche machen, rückläufig." Das liege an verschiedenen Faktoren, unter anderem aber auch an der mangelnden gesetzlichen Verpflichtung der Kommunen. "Wir schaffen aber trotzdem noch ungefähr drei von vier Anfragen", so Gornick. Das seien gut 500 bis 600 Kinder im Jahr. Der Anspruch an sich selbst sei allerdings höher.

"Mit der Einführung der Rauchmelderpflicht in NRW wurde bereits ein großer Schritt getan", sagt Tristan Krieger, Referent für Brandschutzerziehung. "Aber mit dem Brandschutzkoffer können wir noch gezielter bei den Kindern ansetzen." Der Koffer sei ein Resultat aus einer jahrzehntelangen Partnerschaft zwischen der Versicherung und der Feuerwehr. "Früher mussten die Kollegen bei ihren Besuchen in Kitas oder Grundschulen oft alte Materialien oder ihr eigenes Equipment mitnehmen", sagt Feuerwehr-Chef Jörg Lampe. "Die Aufklärungsarbeit wird nun erheblich erleichtert", bedankt sich Lampe bei Matthias Skibar, dem Geschäftsstellenleiter der Provinzial in Rheydt. Die Provinzial habe es sich in Kooperation mit dem Verband der Feuerwehren in NRW zur Aufgabe gemacht, bis 2019 alle Kommunen des Landes mit mindestens einem Koffer auszustatten. "Für uns ist es wichtig, Präventionsarbeit zu fördern, um die Gefahr für Brände zu minimieren", sagt Skibar.

(dola)
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