Mönchengladbach Ein echter Höhepunkt der jecken Session

Mönchengladbach · Mit einer fulminanten Sitzung feierte die Große Rheydter Prinzengarde ihren 80. Geburtstag. Neben tollen Künstlern waren die Gardegirls der Höhepunkt des Abends. Die nächste Sitzung findet in fünf Jahren statt.

 Für einen echten Hingucker sorgten die Gardegirls.

Für einen echten Hingucker sorgten die Gardegirls.

Foto: Knappe, J�rg

Die Bühne in der Stadthalle ist groß. Doch selbst sie gerät an die Grenze ihrer Kapazität, wenn die Große Rheydter Prinzengarde mit allen Abteilungen, von Rheer Knöppkes bis zum aktiven Gardisten, einmarschiert. Bei der Jubiläumssitzung zeigte die schwarz-weiße Garde, wie es aussieht, wenn 120 Gardisten auf der Bühne stehen. Die Rheydter feierten eine Karnevalssitzung, wie es sie im Mönchengladbacher Karneval nicht oft gibt.

"Das hier heute Abend waren definitiv die geilsten 30 Meter meines Lebens", sagte Prinz Peter I. nach dem Einzug in die Stadthalle. Zusammen mit Niersia Janie verfolgte er die Jubiläumssitzung als Gast auf der Bühne. Weil die Garde 80 Jahre alt wird, hatte MKV-Boss Bernd Gothe als Geschenk die Musikfreunde Mönchengladbach in schwarz-weißen Gardeuniformen mitgebracht. "Diese Garde hat alles, nur keine Kapelle", erklärte Gothe. Gardepräsident Dieter Beines, der zusammen mit dem Vorsitzenden Bernd Käsmacher durch den Abend führte, hieß die Musikanten in der Garde willkommen. "Das ist ein guter Anfang", bemerkte er, und so können die Rheydter hoffen, dass sie bald eine eigene Regimentskapelle haben werden.

Nach dem Auftritt der Rheer Knöppkes sorgte der Trompeter Lutz Kniep für den ersten Höhepunkt des Abends. Zu seiner Musik gab es eine Lasershow, bei der das Rheydter Rathaus, das Postamt, die Stadthalle und das Schloss auf einer schwarzen Leinwand gezeichnet erschienen. Als zum Schluss auch der Gardestern erstrahlte, jubelte das Publikum.

Die Garderottis heizten den 600 Gästen in der ausverkauften Halle ordentlich ein, und Redner Guido Cantz lästerte über seine Heimat Porz und die heutige Jugend. Für einen Hingucker sorgte die Tanzgarde der Großen Rheydter Prinzengarde. Ihr Tanz zum Thema "Karneval in Venedig" ist bezaubernd, die Kostüme sind aufwendig.

Doch was wäre eine Jubiläumssitzung der Großen Rheydter Prinzengarde ohne die Gardegirls? "Sie sind 1975 bei einer Jubi-Sitzung entstanden", erinnerte sich Dieter Beines. Und so legten sich die 20 Mädels, die ohnehin schon eine Klasse für sich sind, besonders ins Zeug. Mit soviel Energie und Esprit sieht man selbst die Gardegirls selten. Kommandantin Sonja Kreuels trieb die Gruppe zu Höchstleistungen. Das Publikum sprang vor Begeisterung auf und feierte die Gardegirls für einen grandiosen Auftritt. Doch das war nur das Vorgeplänkel für den Auftritt, der für die Gardisten selbst der Höhepunkt ist: eine 45-minütige Playbackshow. Die war in diesem Jahr zweigeteilt. Zum einen gab es Musicals wie ABBA, We will rock you und Gambler und zum anderen Schlagerhits von Helene Fischer und Andrea Berg. Nur einer hatte sich vertan: Ex-Prinz Hermann Schnitzler. "Wie immer kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit, sagen wir Ihnen, wie Sie nach dem Spiel gut und sicher nach Hause kommen", sprach der Mann, der sonst bei den Heimspielen der Borussia die Züge ansagt und sie "parallel zur Ansage auf den Videowänden" einblendet.

Zum Abschluss rockten "De Räuber" die Stadthalle und holten das Letzte aus den Gästen heraus, die anschließend bis tief in die Nacht hinein den Geburtstag der Großen Rheydter Prinzengarde feierten. Den Erlös eines Losverkaufs, 2500 Euro, spendete die Garde an den Kinderschutzbund. Die nächste Sitzung wird es in fünf Jahren geben. Dann wird die Garde 85 Jahre alt.

(cli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort