Ein Masterplan für Familien

Bildungsexperten sprechen gerne vom Schweinezyklus, wenn sie die abrupten Veränderungen im Bildungswesen beschreiben: Mal gibt es zu viele Kinder und zu wenige Lehrer und Erzieher. Dann wieder schlägt das Pendel in die entgegengesetzte Richtung aus. Deutlich macht dies: Es ist langfristig sehr schwer planbar, wie sich die Betreuungssituation in Schulen und in Kindergärten verändert. Bei Letzteren ging man vor nicht allzu langer Zeit davon aus, dass Kindergärten geschlossen werden müssen, weil es einen eingeschränkten Bedarf gibt. Geändert hat sich die Zahl der Geburten, denn die Rate steigt. Mit den Flüchtlingskindern hat niemand rechnen können. Und dann kommen Gesetzesänderungen (Rechtsanspruch auf Kindergartenplatz) und eine veränderte Gesellschaftsstruktur, weil immer mehr Frauen weiterarbeiten wollen und müssen. Auf alles das muss die Stadt eine Antwort finden. Und die kann nur lauten: Sie wird neu bauen müssen, sie braucht zusätzliche Erzieherinnen. Wer mithalten will im Kampf der Kommunen um junge Familien, hat keine andere Chance. Deshalb brauchen wir für sie einen neuen, einen sozialen Masterplan.

dieter.weber@rheinische-post.de

(RP)
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