Mönchengladbach Ein Masterplan soll das Fahrradfahren voranbringen

Mönchengladbach · Mehr Einbahnstraßen, auf denen Radfahrer in beide Richtungen fahren dürfen, und ein gut befahrbares und neu ausgeschildertes Netz an Radwegen - das sind zwei der Ziele eines ganz neuen Masterplans, den morgen der Planungsausschuss auf den Weg bringen wird.

Der heißt zwar "Masterplan Nahmobilität", weil er auch die Wege für Fußgänger, Inliner und Segways definiert. Schwerpunkt ist aber das Radfahren. "Es tut sich was", konstatiert Dirk Rheydt vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der in dieser Frage in engem Austausch mit der Verwaltung steht. Er weiß aber auch, dass bei großen Plänen gut Ding Weile haben will. "Es wird etwa ein Jahr dauern, den Masterplan aufzustellen", sagt Carsten Knoch, der Mobilitätsbeauftragte der Stadt. 180 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Erst danach geht es darum, die im Plan definierten Maßnahmen umzusetzen. Und zwar Schritt für Schritt. "An vielen Stellen in der Stadt werden wir nachbessern müssen", ahnt Knoch. Und dass es dauert, bis Schilder nach dem Vorbild der Nachbarkreise Viersen, Heinsberg und Neuss auf die Knotennetzpunkte hinweisen, weiß auch Dirk Rheydt. Schließlich müssen Kosten ermittelt, Fördertöpfe erkannt und das fehlende Geld in den Haushalt eingestellt werden.

Dass es richtig und nötig ist, das Radnetz zu verbessern, ist längst quer durch die Parteien Allgemeingut. "Dabei geht es nicht darum, einen künstlichen Gegensatz zwischen Auto- und Radfahrern aufzubauen. Niemand soll etwas genommen bekommen", sagt Knoch. Es gehe darum, mit Augenmaß zu Verbesserungen zu kommen. "Es gibt einige Strecken, wo ein gutes Angebot für Radfahrer noch fehlt", sagt der Mobilitätsbeauftragte.

Am schnellsten umgesetzt werden kann wohl die Öffnung weiterer Einbahnstraßen. Für Eicken und das Gründerzeitviertel hat die Verwaltung schon untersucht, an welchen Stellen das möglich ist. Und das werden etliche sein. Während in Rheydt schon an einigen Stellen Radler in Einbahnstraßen auch in die "falsche" Richtung unterwegs sein dürfen, gibt es in Gladbach noch relativ wenige freigegebene Straßen. Im Gegensatz zu früher, als es im Ermessen der Stadt lag, ob sie die Einbahnstraßen freigibt, muss sie dies inzwischen tun, sobald bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Straßen müssen breit genug sein. Und die Kreuzungen dürfen wegen des Verkehrs in beide Richtungen nicht zu besonderen Gefahrenstellen werden.

(RP)
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