Mönchengladbach Ein Miteinander von Jung und Alt

Mönchengladbach · Es war eine Premiere für Gladbach: Sechs Teams traten in der Paul-Moor-Schule zu den Bundesgenerationenspielen an.

 Der zwölfjährige Till (vorne re.) und Karl Werner Thielmann (hinten im Rollstuhl) gehörten zusammen zum Team Blau. Bei dieser Aufgabe geht es darum, einen Ball mit einem Schwungtuch möglichst hoch hüpfen zu lassen.

Der zwölfjährige Till (vorne re.) und Karl Werner Thielmann (hinten im Rollstuhl) gehörten zusammen zum Team Blau. Bei dieser Aufgabe geht es darum, einen Ball mit einem Schwungtuch möglichst hoch hüpfen zu lassen.

Foto: Jörg Knappe

Die Messlatte liegt hoch: 106 weiße Luftballons gilt es auf zwei Stangen zum Ziel zu balancieren. So viele hatte das Team Orange zuvor geschafft. Till (12) und sein Team Blau kommen immerhin auf 90 Luftballons. "Das hat sehr viel Spaß gemacht", sagt er mit leuchtenden Augen. Er nimmt teil an einer Premiere: Erstmals finden in Mönchengladbach die Bundesgenerationenspiele statt.

Welches Konzept dahinter steckt, das hatte Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbands Region Mönchengladbach, zu Beginn der Spiele erläutert: Im Unterschied zu den Bundesjugendspielen, bei denen vorrangig sportliche Einzelleistungen prämiert werden, setzen die Bundesgenerationenspiele auf Mannschaftsspiele und Teamgeist. Veranstaltet werden sie in Mönchengladbach durch das Netzwerk "Katharina", in dem sich fünf katholische Träger von Altenhilfeeinrichtungen aus der Region zusammengeschlossen haben. Dahinter steht die bundesweite Mitmach-Kampagne "Mach dich stark für Generationengerechtigkeit" der Caritas.

Die Stimmung ist entspannt und fröhlich, als sechs nach Farben benannte Teams auf dem Gelände der Paul-Moor-Schule im Hardter Wald antreten. Jedes Team setzt sich aus sechs Mitspielern zusammen: aus je zwei Senioren, zwei Mitspielern oder ehrenamtlichen Helfern mittleren Alters und zwei Schülern der Paul-Moor-Schule, einer privaten Förderschule der Caritas für Schüler mit geistigen und körperlichen Behinderungen.

Im Team stapeln sie dann gemeinsam aus Eierkartons hohe Türme, überlegen an der Zeitmaschine, wann der erste Mensch auf dem Mond gelandet ist oder balancieren eben Luftballons. Karl-Werner Thiemann vertritt die Senioren im Team Blau und befördert die Luftballons mit seinem Rollstuhl geschickt ins Ziel. An der nächsten Station heißt es, einen Ball mit einem Schwungtuch möglichst oft hüpfen zu lassen, ohne dass er herunterfällt. Und hier zeigt sich, was Teamwork bedeutet: Der Ball springt erst, als sich alle im Team auf die Sitzhöhe des Rollstuhlfahrers begeben. "Das Verständnis von Jung und Alt wächst durch gemeinsame Aktivitäten. Es geht nicht um Einzelleistungen, sondern darum, dass sich Menschen unterschiedlichen Alters zusammenfinden und Spaß haben", sagt Frank Polixa. Und darum, den demografischen Wandel konstruktiv zu gestalten.

(drlp)
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