Mönchengladbach Ein Platz für Johannes Cladders

Mönchengladbach · Ohne ihn hätte es das Museum Abteiberg nicht gegeben. Warum sollte also der neue Platz vor dem Eingang nicht nach Johannes Cladders benannt werden?

 Der neue Platz vor dem Museum Abteiberg ist noch namenlos, das könnte sich bald ändern.

Der neue Platz vor dem Museum Abteiberg ist noch namenlos, das könnte sich bald ändern.

Foto: Detlef Ilgner

Der neu entstandene Platz vor dem Museum Abteiberg soll nach dem Willen der kulturpoltischen Sprecher Dieter Breymann (CDU) und Ulrich Elsen (SPD) den Namen "Johannes-Cladders-Platz" erhalten. "Die Idee ist mir neulich spontan gekommen, als ich mir die veränderte Situation zwischen dem Museum und dem Café Marasol gegenüber ansah", sagt Dieter Breymann. "Super Idee", sagt Ulrich Elsen. "Ohne Cladders hätte es dieses Museum gar nicht gegeben."

Der damalige Museumsdirektor hatte im alten städtischen Museum an der Bismarckstraße mit spektakulären Ausstellungen der Stadt ein völlig neues kulturelles Bewusstsein verschafft. 1967 hatte Johannes Cladders dem umstrittenen Künstler Joseph Beuys die erste Museumsausstellung in seinen Räumen ermöglicht. Es folgten Künstler, die heute weltberühmt sind. "Cladders muss gewürdigt werden", sagen die beiden Kulturpolitiker. Und wo könne das besser geschehen als vor dem "Museum des Jahres". Dieter Breymann sagt: "Das Leben in den Innenstädten spielt sich auf den Plätzen ab." Und Ulrich Elsen ergänzt: "Die Innenstädte müssen die Menschen durch Kunst, gestalterische Elemente und Veranstaltungen an diese Plätze binden."

Beispiel Sonnenhausplatz Wenngleich die Skepsis der Mönchengladbacher anfangs groß war, der neue zentrale Platz ist zum Treffpunkt geworden, die Esel von Rita McBride haben die Herzen der Menschen erobert. "Ich habe schon häufiger gehört, dass sich die Leute am ,Eselsplatz' verabreden", sagt Dieter Breymann.

Beispiel Marktplatz Rheydt Auch hier gab es große Diskussionen im Vorfeld, heute wird der Platz hervorragend angenommen. "Und der ,Alufant' hat endlich seinen richtigen Platz bekommen", sagt Elsen.

Beispiel Theatervorplatz Das alte Stadtportal steht jetzt - noch verhüllt - an der Kreuzung Moses-Stern-Straße und Odenkirchener Straße. "Der Blick wird durch das Tor auf das Theater gelenkt", sagt Ulrich Elsen. "Die Ecke ist durch das Portal zum Platz geworden."

Beispiel Schillerplatz Seit der Fertigstellung des Platzes haben hier unzählige Veranstaltungen stattgefunden. Und er wird tatsächlich nicht nur für Groß-Events genutzt, sondern auch von Gruppen und Vereinen. Als der Groove-Chor etwa am Dienstagabend dort öffentlich seine erste Probe nach der Sommerpause abhielt, war das für alle Beteiligten und die Zuschauer ein Riesenspaß.

Beispiel Adenauerplatz Hier muss noch was passieren. "Die Kunstwerke, die auf dem Platz stehen, werden gar nicht mehr wahrgenommen", sagt Dieter Breymann. Wenn demnächst die Stadtbibliothek umgebaut und erweitert werde, müsse die Gestaltung des Adenauerplatzes unbedingt in die Planungen mit einbezogen werden.

Beispiel Kapuzinerplatz Die Idee, dort eine Markthalle zu errichten, finden Elsen und Breymann klasse. "Ich könnte mir vorstellen, dass analog zur Marktmusik am Samstag in der Citykirche rund um die Markthalle Musik gemacht werden könnte - von Bands oder von Chören beispielsweise.", sagt Dieter Breymann. Eine Markthalle, meinen beide, würde die Oberstadt im Nu beleben.

Johannes-Cladders-Platz Wenn der Platz diesen Namen bekäme, wäre die Adresse des Museums nicht mehr Abteistraße 27, sondern Johannes-Cladders-Platz 1. "Das wäre doch sehr charmant", sagen Breymann und Elsen. Das höre sich ähnlich schick an wie die Adresse des Borussen-Stadions. Die lautet nämlich Hennes-Weisweiler-Allee 1. Die Platzbenennung würde die Bedeutung Cladders' betonen - und nicht zuletzt auch die des weltberühmten Museums.

(isch)
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