Borussia Mönchengladbach Ein Versuch, Fan-Liebe zu erklären

Mönchengladbach · Nils Bongartz arbeitet zurzeit an einer Bachelorarbeit der besonderen Art. Der 26-Jährige dreht einen Film über den Verein seines Herzens. Obwohl er ein leidenschaftlicher Fan ist, versucht er, einen objektiven Blickwinkel einzuhalten.

 Das Konzept seines Filmes "Die Raute im Herzen – ein Versuch, Liebe zu erklären" steht. In den nächsten vier bis fünf Wochen nimmt Nils Bongartz (26) die Dreharbeiten in Angriff, bevor er schließlich in die Sichtungs- und Schnittphase des Materials übergeht.

Das Konzept seines Filmes "Die Raute im Herzen – ein Versuch, Liebe zu erklären" steht. In den nächsten vier bis fünf Wochen nimmt Nils Bongartz (26) die Dreharbeiten in Angriff, bevor er schließlich in die Sichtungs- und Schnittphase des Materials übergeht.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Es sind fünf ganz unterschiedliche Menschen, die doch dasselbe Schicksal teilen. Sie alle sind glühende Anhänger von Borussia Mönchengladbach und opfern Zeit, Geld und auch berufliche Perspektiven, damit sie ihrer Leidenschaft bedingungslos nachgehen können. Nils Bongartz möchte diese Geschichten festhalten. Für sich, für Fans — und auch für Außenstehende. "Ich versuche es zumindest", sagt er bescheiden. Der 26 Jahre alte Kommunikationsdesign-Student hat es sich gewiss nicht leichtgemacht bei der Themen-Auswahl für seine Bachelorarbeit. Aber der Mönchengladbacher nimmt die Herausforderung an und startet mit seinem Film "Die Raute im Herzen" einen Versuch, die Liebe zu Borussia zu erklären.

All zu viel möchte Nils Bongartz jetzt noch nicht verraten, schließlich sollen die meisten Dreharbeiten erst in den nächsten vier bis fünf Wochen erledigt werden, bis er schließlich in die Sichtungs- und Schnittphase des Materials übergeht. Das Konzept steht aber bereits auf festen Säulen. "Es soll ein Blick hinter die Kulissen sein und darstellen, wie aus bloßer Sympathie bedingungslose Liebe wird", sagt der Student.

Nils Bongartz teilt das Schicksal der fünf Protagonisten seines Films. Er selbst reist zu jedem Borussia-Spiel, um den Fans ohne Rücksicht auf Stimmverluste als Vorsänger einzuheizen. Die rosarote Fanbrille will der Mönchengladbacher seinem Projekt jedoch nicht aufsetzen, sondern eine differenzierte Sicht preisgeben — mitten aus der Nordkurve. "Ich möchte zwei Schritte zurückgehen und einfach objektiv darstellen, wie es ist. Ohne Wertung oder Verschönerungen", sagt der 26-Jährige. So sollen auch die Sichtweisen von Sozialarbeitern, Vereinsfunktionären und auch der Polizei einen realen Eindruck in den Alltag und die Gedankenwelt eines verliebten Fußballfans geben.

Über mangelnde Unterstützung kann sich der Mann, der bereits den Borussia-Park mit Graffiti-Kunstwerken verschönert hat, nicht beklagen. Fast 6000 Fans drückten bereits "Gefällt mir" auf der Facebook-Seite des Films. Doch nicht nur Klicks wurden gesammelt, sondern auch finanzielle Mittel, um das außergewöhnliche Projekt realisieren zu können. Die Spendensumme übertrifft bereits jetzt die Erwartungen des Produzenten. Rund 7500 Euro kamen schon zusammen. "Damit lässt sich einiges anfangen", sagt Nils Bongartz lächelnd. Am Wochenende steht dann der erste Drehtermin mit einem Protagonisten auf dem Programm. Dann wird sich der Nachwuchs-Regisseur auf eine Reise nach Würzburg begeben, um Julian zu besuchen. "Julian ist Borussia-verrückt und fährt von Würzburg aus zu jedem ihrer Spiele", verrät er. Auch die Geschichte von Sven soll unter anderem erzählt werden, der wegen seiner Leidenschaft für die Borussia sein Studium neu beginnen musste.

Mitte Dezember soll dann alles im Kasten sein und liebevoll aufbereitet werden für die ganz große Leinwand. Denn für die Premiere von "Die Raute im Herzen — ein Versuch, Liebe zu erklären", möchte Nils Bongartz einen Kinosaal anmieten, um allen Beteiligten, Fans und Interessierten sein Werk zu präsentieren.

Fans oder Firmen, die sich finanziell an dem Projekt beteiligen wollen, finden im Internet unter www.facebook.com/rauteimherz die nötigen Informationen.

(RP)
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