Mönchengladbach Eine britisch-deutsche Fußballfreundschaft

Mönchengladbach · Fortunas B-Jugend und die Mannschaft der Stretford High aus Manchester trafen sich zum Kicken.

 Gruppenbild im Innenhof des Rathauses Abtei: OB Hans Wilhelm Reiners (hinten, 4. v. re.) empfing die Delegation.

Gruppenbild im Innenhof des Rathauses Abtei: OB Hans Wilhelm Reiners (hinten, 4. v. re.) empfing die Delegation.

Foto: Isa

Manchester und Fußball - eine Kombination, die vielen Mönchengladbachern in diesem Jahr dann doch eher missfällt. Seit 2014 existiert allerdings ein besonderer Austausch zwischen je einem Fußballteam aus der britischen und der niederrheinischen Textilmetropole. Zum 100. Jahrestag des Weihnachtsfriedens während des Ersten Weltkrieges reiste die B-Jugend von Fortuna Mönchengladbach vor Jahresfrist auf Einladung von Manchester United nach England. Genauso wie seinerzeit britische und deutsche Soldaten gemeinsam Fußball spielten, haben sich die Gladbacher und die Auswahl der Stretford High aus Manchester zu einem Freundschaftsspiel getroffen.

Diese Aktion wurde nun fortgeführt - mit dem Gegenbesuch der britischen Schüler, die mit ihren 13 bis 14 Jahren etwas jünger waren als ihre Gegner aus Gladbach. Für das britische Nachwuchsteam und ihre Betreuer gab es ein volles Programm. Das Team wurde von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners im Ratssaal des Rathauses empfangen. Der betonte erstmal die Gemeinsamkeiten beider Städte, wie die Textilindustrie und eben auch den Fußball: "Auch wenn Manchester mit zwei Premier-League- Teams etwas besser da steht als wir." Das sorgte für Schmunzeln bei den Gästen. Anschließend trugen sie sich ins Gästebuch der Stadt ein. Ermöglicht wurde die Aktion durch die Zusammenarbeit vieler Sponsoren und der "Manchester United Foundation". "Das ist echt cool", freute sich Matthew Fieldings, Sportlehrer an der Stretford High. "Alle verstehen sich super, geben sich High Five." Für ihn als Brite spiele die Erinnerung an den Weihnachtsfrieden von 1914 eine wichtige Rolle. Und das Zusammentreffen in Mönchengladbach zeige, so fand er, das Erbe dieses historischen Ereignisses. "Am besten spielen wir unentschieden. Dann sind alle glücklich", scherzte Fieldings.

Schon die Reise in den Nordwesten Englands im vergangenen Jahr war für die Fortuna etwas ganz Besonderes, erinnerte sich Bärbel Dülpers, Jugendgeschäftsführerin des Vereins. "Es freut uns, die Gäste jetzt hier in Gladbach begrüßen zu können," sagte sie. Während einer Stadtführung in deutscher und englischer Sprache konnten die Besucher die Stadt erkunden und Gemeinsamkeiten entdecken.

Das Freundschaftsspiel am Samstagnachmittag auf der Bezirkssportanlage Bergerfeld gewann nach hartem Kampf die Fortuna mit 4:0. Leider kamen nicht ganz so viele Besucher wie erhofft, was wohl auch dem vorweihnachtlichen Trubel geschuldet war. Spontan organisierte die Fortuna noch die Aktion "Glühwein für eine Spende" zugunsten der Flüchtlingsinitiativen in der Stadt. Beide Teams freuten sich dann am Sonntag gemeinsam auf das Borussiaspiel gegen Darmstadt - auch wenn die "Mancunians" nur die erste Halbzeit verfolgen konnten. Sie mussten ihren Heimflug in Düsseldorf erwischen.

(swin)
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